Socket Seal: Vorteile mit Kollagenmatrix
Der Vergleich von freien Gingivatransplantaten und einer Kollagenmatrix (Mucograft Seal®) als Materialien für die Socket-Seal-Technik zeigte Vorteile der Kollagenmatrix. Ergebnisse der Patientenbefragung lassen zudem auf geringere Beschwerden bei Kollagenmatrix schließen.
Insgesamt 18 Patienten mit Indikation für eine Einzelzahnextraktion in der ästhetischen Zone wurden per Randomisierung der Test- oder der Kontrollgruppe zugeordnet. Alle Extraktionsalveolen wurden mit einem bovinen Knochentransplantat (kleines Granulat) gefüllt und versiegelt. Nach 180 Tagen wurden vor der Implantatinsertion Gewebeproben für eine histologische Analyse entnommen. Außerdem wurden während der ersten 7 postoperativen Tage qualitative Informationen zur subjektiven Wahrnehmung der Behandlung durch die Patienten erhoben.
In der Kollagenmatrix-Gruppe war eine schnellere Heilung zu beobachten: Nach 60 Tagen waren alle neun Stellen partiell verheilt, in der Gruppe mit freiem Gingiva-Transplantat dagegen nur fünf. Histologisch fand sich in der Gingiva-Transplantat-Gruppe ein überwiegend akutes Entzündungsgeschehen, während in der Kollagenmatrix-Gruppe chronische Entzündungsprozesse beobachtet wurden. Die qualitative Auswertung der Patientenwahrnehmung ergab einen signifikant größeren Komfort in der Kollagenmatrix-Gruppe
Im Rahmen dieser Studie lieferten beide Techniken eine wirksame Versiegelung der Extraktionsalveolen mit einer schnelleren Wundheilung in der Kollagenmatrix-Gruppe. Die Ergebnisse der Patientenbefragung lassen auf signifikant geringere Beschwerden in der Kollagenmatrix-Gruppe schließen.
Maffei S H et al. Klinische und histomorphometrische Weichgewebeuntersuchung zum Vergleich von freien Gingivatransplantaten und einer Kollagenmatrix als Materialien für die Socket-Seal-Technik: eine randomisierte, kontrollierte klinische Pilotstudie. 55. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Grundlagenforschung der DGZMK, Mainz, 12. & 13.01.2023.