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10.01.2014·Zahnmedizin Erste Zwischenergebnisse der Peri-X-Studie über die Verträglichkeit von Zahnimplantaten

·Zahnmedizin

Erste Zwischenergebnisse der Peri-X-Studie über die Verträglichkeit von Zahnimplantaten

| Das Immunsystem von Patienten, die Zahnimplantate aus Titan tragen, reagiert höchst individuell, wenn seine Zellen im Reagenzglas mit Partikeln des Werkstoffs konfrontiert werden. Die Immunzellen produzieren verschiedene Immun- und Entzündungsbotenstoffe (Zytokine) in unterschiedlichen Mengen. Das sind die ersten vorläufigen Daten der Peri-X-Studie der Deutschen Gesellschaft für Implantologie. Ein Team von Implantologen und Allergologen will herausfinden, ob und welche Risikofaktoren bei seltenen Unverträglichkeitsreaktionen auf Zahnimplantate aus Titan eine Rolle spielen. |

 

Zusammenhang zwischen Titan und Periimplantitis soll erforscht werden

Die DGI hat diese Studie vor zwei Jahren auf den Weg gebracht. Zusammen mit Ärzten der Klinik für Dermatologie und Allergologie der Ludwig-Maximilians-Universität München wollen der DGI-Vorsitzende Iglhaut und seine Kollegen an elf europäischen Zentren untersuchen, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Material der künstlichen Zahnwurzeln und Entzündungen der Gewebe um diese herum (Mucositis/Periimplantitis) geben könnte. Die Wissenschaftler werden insgesamt 200 Patienten nachuntersuchen, die in den vergangenen zehn Jahren Implantate erhalten haben. Erfasst werden dabei nicht nur der Mund-Status der Patienten, sondern auch andere Erkrankungen und Risikofaktoren. Die Mundflora wird dabei ebenfalls analysiert.

 

Im Allergiezentrum von Prof. Peter Thomas analysieren die Wissenschaftler die Zytokin-Produktion von Immunzellen, wenn diese mit Titanpartikeln oder Kontrollsubstanzen in Kontakt kommen. Gewonnen werden diese Abwehrzellen aus dem Blut der Patienten. Neun Zytokine haben die Forscher bestimmt. Im nächsten Schritt werden diese Resultate mit der Vielzahl anderer personenbezogener Charakteristika verknüpft.

 

In Voruntersuchungen mit einer sehr kleinen Zahl von gesunden Kontrollpersonen und Implantatpatienten mit gesundem Mund-Status haben die Wissenschaftler erste Hinweise erhalten, dass das Immunsystem von Implantatpatienten – im Gegensatz zu jenem der Kontrollpersonen – ein bestimmtes Zytokin produziert, das bei der Toleranzentwicklung eine Rolle spielt und Entzündungsvorgänge beeinflusst.

 

Rauchen ist ein bekannter Risikofaktor

Belegt ist, dass Rauchen, aber auch bestimmte Gen-Varianten das Risiko für eine Periimplantitis erhöhen. Demgegenüber fehlen bislang seriöse wissenschaftliche Beweise für die Vermutung, dass es sich bei diesen Entzündungsprozessen um Unverträglichkeitsreaktionen auf Titan handeln könnte.

 

Quelle

  • Diplom-Biologin Barbara Ritzert, Pro Science Communication, Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich e. V.