Überlegene Osseointegration durch selbstschneidende Implantate auf Knochenniveau (Straumann BLX®)
Neuartige selbstschneidende Implantate auf Knochenniveau (Straumann BLX®) zeigten eine überlegene Osseointegration und ein ähnliches Knochenniveau im Vergleich zu konventionellen Implantaten auf Knochenniveau nach einer Einheilzeit von 12 Wochen im geheilten Kieferkamm.
Die Verjüngung von Implantaten („Tapering“) hat sich als bevorzugte Designstrategie zur Erzielung von Primärstabilität entwickelt, insbesondere in komplexen oder schwierigen Situationen wie Extraktionsalveolen und Knochen des Typs 4 (geringe Knochendichte).
Kürzlich wurde ein optimiertes neuartiges konisches Implantatdesign für die Sofortimplantation und Situationen mit geringer Knochendichte vorgestellt. Dieses neuartige selbstschneidende Implantatkonzept wurde mit einer ausgeprägten und erweiterten Doppelgewindegeometrie für die apikale Verankerung im trabekulären Knochen konzipiert. Dieses neuartige Konzept erweitert die herkömmlichen konischen Implantatkonzepte, die ihre Stabilität im Wirtsknochen in erster Linie durch eine laterale Kompression des kortikalen Knochens mit dem koronalen Implantataspekt erreichen. In-vitro-Studien haben gezeigt, dass der beschriebene neuartige Implantattyp unabhängig von der Knochenqualität zu hohen Primärstabilitäten führt.
Eine nicht-randomisierte, kontrollierte präklinische Studie der Universität Bern verglich histometrisch die Osseointegration konischer, selbstschneidender Testimplantate auf Knochenniveau (Straumann BLX®, Ø3.75 × 8 mm, Roxolid®, SLA®, Straumann AG) mit langzeitverfügbaren selbstschneidenden Iimplantaten auf Knochenniveau (Straumann BLT®, Ø3,3 × 8 mm, Roxolid®, SLA®) als Teil eines submersen Einheilungsschemas zu verschiedenen Zeitpunkten (3, 6 und 12 Wochen) an vollständig verheilten Stellen.
66 Implantate (33 Testimplantate, 33 Kontrollimplantate) wurden 1 mm subkrestal in ein Minischweinmodell eingesetzt und nach 3, 6 und 12 Wochen submerser Einheilung einer qualitativen histologischen und quantitativen histometrischen Analyse unterzogen. Die primären und sekundären Endpunkte waren der Knochen-Implantat-Kontakt (BIC) und der erste Knochen-Implantat-Kontakt (fBIC). Die Ergebnisse der Test- und Kontrollimplantate wurden statistisch miteinander verglichen.
Die BIC-Werte der Testimplantate waren über die untersuchten Zeitpunkte vergleichbar und nicht unterlegen, mit Ausnahme des 12-Wochen-Zeitpunkts, der statistisch signifikant höhere BIC-Werte der Testimplantate (88,07 ± 5,35 %) im Vergleich zu den Kontrollimplantaten (80,88 ± 7,51 %) zeigte (p = .010). Ähnlich vergleichbar und nicht unterlegen waren die fBIC-Werte, mit Ausnahme des 6-Wochen-Ergebnisses, das statistisch höhere Werte für die Testimplantate (-546,5 ± 450,80 μm) im Vergleich zu den Kontrollimplantaten (-75,7 ± 100,59 μm) aufwies. fBIC-Ergebnisse für die Testimplantate waren qualitativ stabiler und konsistenter zwischen den Testzeitpunkten.
| [!] Mit den Einschränkungen eines präklinischen Modells liefern die Ergebnisse dieser Studie den Beweis, dass selbstschneidende Implantate auf Knochenniveau in vollständig geheilte Stellen eingesetzt werden können, ohne die Osteointegration oder das krestale Knochenniveau im Vergleich zu konventionellen konischen Implantaten auf Knochenniveau zu beeinträchtigen.
Es ist nicht bekannt, ob das neuartige Implantatdesign, das in erster Linie für die Sofortimplantation und Situationen mit geringer Knochendichte gedacht ist, eine wertvolle Behandlungsoption in Bereichen mit vollständig geheiltem hartem Knochen darstellt. |
Imber J-C, Roccuzzo A, Irani DR, et al. Histological evaluation of osseointegration between conventional and novel bone-level tapered implants in healed bone—A preclinical study. J Periodont Res. 2024; 00: 1-10. doi:10.1111/jre.13285