Zahnmedizin

Dehiszenzen bei Augmentationen mit Titangittern klinisch relevant?

| Postoperative Dehiszenzen galten in der Vergangenheit nach Behandlungen mittels gesteuerter Knochenregeneration (Guide Bone Regeneration/GBR) als Misserfolg, da zumeist augmentiertes Volumen verloren ging. Auch bei den individuell hergestellten Yxoss®-Titangittern treten postoperativ mitunter Dehiszenzen auf. Über zwei Fälle und die klinischen Konsequenzen berichtete Dr. med. dent. Alice Josephine Müller, Charité Berlin, auf dem 33. DGI-Kongress in Hamburg. |

Mehrwandige Kieferkammdefekte im Ober- und Unterkiefer sind oft schwer und meist nur in mehreren Schritten rekonstruierbar. Mit Knochenersatzmaterial und Eigenknochen bestückte Titangitter können hierbei zur präimplantologischen Augmentation verwendet werden. Bei zwei Patienten, deren Kieferkammdefekte mittels Yxoss-Gitter behandelt wurden, zeigte sich ca. 4‒6 Wochen post OP eine Dehiszenz, die ca. 3‒4 mm maß und sich reizlos gestaltete. Bei diesen Patienten stellten sich trotz Dehiszenz keine nachteiligen Konsequenzen für die nachfolgende Behandlung ein.

PRAXISTIPP | Laut Dr. med. dent. Alice Josephine Müller gilt die Verwendung von Yxoss®-Gittern zur Augmentation ausgeprägter Kieferkammdefekte als zuverlässige Augmentationsmethode. Postoperative Dehiszenzen treten gelegentlich auf, scheinen jedoch ‒ wie vom Hersteller und anderen Autoren berichtet ‒ als problemlos und ohne klinische Konsequenz.

Quelle

  • Müller A J. Dehiszenzen bei Augmentationen mit individuellen Titangittern. 33. DGI-Kongress; Hamburg, 28.‒30.11.2019.

Quelle: Ausgabe 03 / 2020 | Seite 1 | ID 46348304