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28.02.2020·Digitale Methoden Die optisch-elektronische Abformung (Teil 2) ‒ Anwendungsbeispiele zur Abrechnung

·Digitale Methoden

Die optisch-elektronische Abformung (Teil 2) ‒ Anwendungsbeispiele zur Abrechnung

| Über die Grundsätze der Abrechnung digitaler Abformungen informierte PI in Teil 1 dieses Beitrags (PI 02/2020, Seite 12 ff.). In diesem abschließenden Teil 2 wird eine Rechnung vom Dentallabor nach digitaler Abformung in der Praxis, die Rechnung für einen privat Versicherten und die Planung für einen GKV-Patienten auf Basis eines Praxisfalls vorgestellt. Auf umfangreiche Erläuterungen wird verzichtet, um das Wesentliche in zwei Beispielen aufzuzeigen. |

1. Beispiel: privat versicherter Patient

Nach digitaler Abformung und Auswertung von gedruckten Planungsmodellen wird das Implantat regio 12 für die digitale Abformung mit einem Scanbody versehen und abgeformt. Ein Provisorium ist nicht erforderlich, da eine Interimsprothese vorliegt. Im Dentallabor werden die digitalen Daten konvertiert und sowohl ein individuelles Zirkonabutment als auch eine Zirkonkrone am Monitor geplant und hergestellt. Die Zirkonkrone wird adhäsiv befestigt.

 

  • 1. Rechnung vom Dentallabor
Pos.
Menge
Bezeichnung
E-preis/Euro
Material/Euro
Leistung/Euro

0015

2

Modell ganzer Kiefer, gedruckt

35,60

71,20

0015

2

Modell ganzer Kiefer, gedruckt

35,60

71,20

0223

1

Zahnfleischmaske, abnehmbar

29,91

29,91

0224

1

Modellanalog einfügen in gedrucktes/gefrästes Modell

14,17

14,17

0225

1

Implantatpfosten aufschrauben

9,31

9,31

0302

1

Modell vermessen

8,60

8,60

0403

1

Modellmontage in Mittelwertartikulator

15,48

15,48

0606

1

Konvertierung und Konstruktion digital

66,95

66,95

0707

2

Desinfektion

2,38

4,76

1245

1

Abutment Übertragungsschlüssel

29,52

29,52

2039

1

Individuelles Zirkonabutment

195,00

195,00

2922

1

Krone/Inlay/Brückenglied aufpassen

6,25

6,25

2282

1

Krone aus Keramik zur Verblendung

95,00

95,00

2612

1

Mehrflächige Verblendung aus Keramik

123,22

123,22

2971

1

Aufwand bei Suprastruktur zementierbar

65,99

65,99

0701

2

Versand je Versandgang

11,75

23,50

0001

1

Scanbody 3D-Guide

7,65

7,65

9717

1

Instradent Laborimplantat

19,20

19,20

2

Argen Esthetic

46,15

92,30

Zwischensumme

119,15

830,06

949,21

7 % Mehrwertsteuer

66,45

Endbetrag

1.015,66

 

  • 2. Rechnung für den Privatpatienten
Datum
Zahn/Gebiet
GOZ/GOÄ
Leistungsbeschreibung Kurzform
Anzahl
Faktor
Betrag/Euro

08.05.

0010

Eingehende Untersuchung

1

2,3

12,94

Ä1

Beratung

1

2,3

10,72

14

Ä5000

Röntgen, je Projektion

1

1,8

5,25

17‒47

0065

Optisch-elektronische Abformung, je Kieferhälfte oder Frontzahnbereich

4

3,5

63,00

OK, UK

0050a

Auswertung gedruckte Modelle zur Diagnose und Planung, entsprechend Abformung Kiefer für Situationsmodell

1

2,3

15,52

21.05.

0030

Heil- und Kostenplan

1

2,3

25,87

06.07.

Ä5

Symptombezogene Untersuchung

1

2,3

10,72

Ä1

Beratung

1

2,3

10,72

17‒47

0065

Optisch-elektronische Abformung, je Kieferhälfte oder Frontzahnbereich

4

3,5

63,00

12

6020a

PC-gestützte Auswertung einer optisch-elektronischen Abformung, entsprechend Anwendung von Methoden zur Untersuchung Gesichtsschädel

1

2,0

40,49

1

9050

Entfernen und Wiedereinsetzen sowie Auswechseln eines oder mehrerer Aufbauelemente während der rekonstruktiven Phase

1

2,3

40,49

14.07.

1

9050

Entfernen und Wiedereinsetzen sowie Auswechseln eines oder mehrerer Aufbauelemente während der rekonstruktiven Phase

1

3,5*

61,61

UK

4040

Beseitigung grober Vorkontakte der Okklusion und Artikulation

1

2,3

5,82

12

2200

Versorgung eines Zahnes oder Implantats durch eine Vollkrone

1

3,5*

260,23

12

2197

Adhäsive Befestigung

1

2,3

16,82

Zahnarzthonorar

643,20

Labor

1.015,66

Rechnungsbetrag

1.658,86

 

2. Beispiel: gesetzlich versicherter Patient

In dem beschriebenen Fall stellt sich der Befund auf dem Heil- und Kostenplan (Teil I) wie folgt dar:

 

Hierbei handelt es sich um eine andersartige Versorgung. Als Festzuschüsse sind die Befunde nach den Nrn. 2.1 (1x) sowie 2.7 (3x) abrechenbar.

 

Das Dentallabor liefert die gedruckten Modelle für die Auswertung und Planung der Suprakonstruktion in die Praxis. In der Arbeitsschale befindet sich auch der Scanbody für die digitale Abformung. Dieser ist in der Regel deutlich preiswerter als ein verschraubbarer Abformpfosten. Auch die Kosten für einen individuellen Löffel mit Modell und ein Modell nach der konventionellen Überabformung mit einem individuellen Löffel entfallen bei dieser Vorgehensweise.

 

  • Teil II (Anlage zum Heil- und Kostenplan)
Zahn/Gebiet
Geb.-Nr.
Leistungsbeschreibung in Kurzform
Anzahl
Betrag/Euro

17‒47

0065

Optisch-elektronische Abformung

4

41,20

0050a

Auswertung gedruckte Modelle zur Diagnose und Planung, entsprechend Abformung Kiefer für Situationsmodell

1

15,52

17‒47

0065

Optisch-elektronische Abformung, je Kieferhälfte oder Frontzahnbereich

4

41,20

6010a

PC-gestützte Auswertung zur Diagnose und Planung, entsprechend Analyse von Kiefermodellen

1

23,28

12

9050

Entfernen und Wiedereinsetzen sowie Auswechseln eines oder mehrerer Aufbauelemente während der rekonstruktiven Phase

2

80,98

12

2200

Versorgung eines Zahnes oder Implantats durch eine Vollkrone (Info: 3,3-facher Gebührensatz)

1

245,36

12

2197

Adhäsive Befestigung

1

16,82

UK

4040

Beseitigung grober Vorkontakte der Okklusion und Artikulation

1

5,82

Gesamtbetrag BEMA-Honorar

0,00

Gesamtbetrag GOZ-Honorar

470,18

Gesamtbetrag Material- und Laborkosten (identisch zum 1. Beispiel)

1.015,66

Gesamtbetrag

1.485,84

 

Begleitleistungen sind individuell zu erheben ‒ wie beispielsweise eine digitale Farbnahme mit dem Intraoralscanner (IOS). Das gilt gleichermaßen für GKV- als für Privatpatienten.

 

FAZIT | Jede delegierbare Leistung, die angemessen vergütet und von einer qualifizierten Assistenz erbracht werden kann, bringt einen deutlichen wirtschaftlichen Vorteil. Bei Einführung eines Intraoralscanners sind u. a. technische Veränderungen, neue Organisationsabläufe mit den dazu erforderlichen Dokumentationen, Unterweisungen und Schulungen zu planen. Das Personal sollte intensiv miteingebunden bzw. einzelne Mitarbeiter zum „Scanbeauftragten“ ausgebildet werden. Die digitale Abformtechnik stellt für das Praxisteam nicht nur eine Vereinfachung im Arbeitsalltag dar, sondern motiviert, da die technische Affinität der jungen Generation auch in der Praxis sinnvoll eingesetzt werden kann. Patienten schätzen die Verwendung modernster Technologie, die zudem eine angenehmere Behandlung zur Folge hat.