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07.04.2014·Forschung Ankersysteme: Locatoren finanziell und in der praktischen Umsetzung mit Vorteilen

·Forschung

Ankersysteme: Locatoren finanziell und in der praktischen Umsetzung mit Vorteilen

| Zwei Ankersysteme wurden an der Uni Bonn auf den Rückgang der Trennkraft bei Implantatdivergenzen verglichen. Der Trennkraftrückgang beider Ankersysteme ist klinisch nicht relevant, daher stehen dem Gebrauch dieser Ankersysteme keine Probleme entgegen. Vor allem die Locatoren bieten finanziell und in der praktischen Umsetzung Vorteile, schreibt Anemone Mannes, Zahnärztin in Hamburg. Die Autorin untersuchte in Materialtests zwei unterschiedliche Ankersysteme (retentiver Kugelanker mit elliptischer Matrize von Straumann und Locator von Zest Anchors), die sich im Hinblick auf Materialzusammensetzung und Funktionsprinzip unterscheiden. |

Geringerer Verschleiß

Die Materialzusammensetzung der Locatoren ist anders als bei Kugelankern: Das Abutment besteht aus einer goldfarbenen Titan-Nitrit-Beschichtung, die Matrize besteht aus einem Stahlgehäuse mit einem austauschbaren Nyloneinsatz. In vielen Studien kamen die Autoren zum Ergebnis, dass Ankersysteme, die einen Retentionseinsatz aus Kunststoff verwendeten, deutlich geringere Verschleißspuren aufwiesen und der Trennkraftverlauf geringeren Schwankungen ausgesetzt war. Die Studie von Mannes zeigt allerdings, dass beim Locator-Ankersystem in der Startphase der Versuche teilweise extrem hohe Abzugswerte erreicht wurden, die klinisch als fragwürdig erscheinen.

Trennkraftrückgang, der die Retention nicht gefährdet

In beiden Gruppen kam es zwar überwiegend zu einem Trennkraftrückgang, der jedoch nicht in einem Bereich lag, der die Retention eines Zahnersatzes gefährden würde. Die Studie konnte nicht bestätigen, dass Retentionselemente aus Kunststoff geringere Veränderungen der Haltekräfte zeigten als Ankersysteme mit Metallmatritzen und daher besser geeignet wären.

Retentionselemente aus Kunststoff kostengünstiger

Dennoch hat das Locator-System aus Sicht der Autorin Vorteile: Zum einen sei der Austausch der Retentionsanteile aus Kunststoff mit nur geringem Aufwand möglich, sodass es für Behandler und Patienten angenehmer ist und nur eine Behandlung benötigt wird. Außerdem könne die Haftkraft des Zahnersatzes durch das farbcodierte Kraftstufensystem leicht an die Wünsche des Patienten angepasst werden.

 

Zum anderen seien diese Retentionsanteile des Locator-Systems bei weitem kostengünstiger als die des Kugelankersystems. Der große Preisunterschied lässt sich durch die vielen Materialien der Retentionselemente erklären, die beim Locator-System aus Kunststoff bestehen und beim Kugelankersystem aus einer Goldlegierung.

 

Quellen

  • Mannes A R K A. In-Vitro-Studie zum Verschleiß von Kugelankern und Locatoren® bei unterschiedlichen Implantatdivergenzen. Dissertation, Bonn, 2013