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31.01.2011 |Periimplantitis, Plattform-Design und Provisorien Wissenschaftliche Studien in Kurzfassung

31.01.2011 |Periimplantitis, Plattform-Design und Provisorien

Wissenschaftliche Studien in Kurzfassung

In diesem Beitrag stellen wir Ihnen die Ergebnisse einiger wissenschaftlicher Studien aus dem Bereich der Zahnmedizin vor.

 

Gute Überlebensraten provisorischer Zahnimplantate

Provisorische Implantate können für Patienten mit einem zahnlosen atrophierten Kiefer nach Augmentationen empfohlen werden, so Terheyden. Bei 22 Patienten waren in einem Drei-Jahres-Zeitraum insgesamt 87 Nobel IPI®-Implantate in den Oberkiefer gesetzt worden. Die Überlebensrate der Implantate betrug 81,6 Prozent, wobei neunmal erfolgreich nachimplantiert wurde. Bei Implantatverlust wurde die Prothese mit den restlichen Implantaten stabilisiert. 

 

  • H. Terheyden et al.: Einsatz provisorischer Implantate im Rahmen größerer augmentativer Versorgungen. Implantologie (2010) 18: 417-425

 

Krebstherapie: Kein Hindernis für Implantate

Implantate können auch bei Patienten knöchern einheilen und unter Funktion stabil bleiben, die wegen Mundhöhlenkrebs chirurgisch, strahlen- oder chemotherapeutisch behandelt werden. Zu diesem Ergebnis kommen Jahved et al. in einer Literaturübersicht. 

 

  • F. Javed et al.: Implant survival rate after oral cancer therapy: A review. Oral Oncol (2010) 46: 854-859

 

CrossFit®: Keine Chance für Bakterien

Eine Studie der Uni Boston bestätigt die hohe Dichtigkeit von Straumanns CrossFit®-Verbindung zwischen Implantat und Abutment: Die Verbindung mit einem 15°-Konus hielt der Konfrontation mit oralen Bakterien stand und schirmte das Implantatinnere vor deren Eindringen ab. Umgekehrt verhinderte die Verbindung in einer zweiten Testphase das Austreten von Bakterien aus dem Implantat. 

 

  • S. Dibart et al.: Implant-Abutment Connection: In Vitro Testing of the Microbiological Seal. Unveröffentlichte Studie 1637 der Boston University

 

Welche Rolle spielen Viren bei der Periimplantitis?

Die Ergebnisse einer Pilotstudie bestätigen eine hohe Prävalenz humanen Cytomegalovirus (HCMV) und Epstein-Barr-Virus (EBV) in subgingivaler Plaque bei Periimplantitis. Das weist auf eine mögliche aktive pathogene Rolle dieser Viren für die Periimplantitis hin. HCMV wurde in 65 Prozent (gesunde Patienten: 6 Prozent) und EBV in 45 Prozent (11 Prozent) der Periimplantitis-Fälle nachgewiesen.  

 

  • S. Jankovic et al.: Prevalence of human cytomegalovirus and Epstein-Barr virus in subgingival plaque at peri-implantitis, mucositis and healthy sites. A pilot study. Int J Oral Maxillofac Surg. 2010, online 8. Dezember 2010

 

Implantat-Plattform-Design: Mehr Knochenverlust bei Wellenform

Die Beurteilung der periimplantären Gewebe bei Patienten mit zwei benachbarten Implantat-Versorgungen im Frontzahnbereich zeigte bei Implantaten mit einer wellenförmigen Plattform signifikant mehr marginalen Knochenverlust und mehr Verlust von Knochenkamm zwischen den beiden Implantaten als bei der Flach-Implantat-Gruppe. 

 

  • N. Tymstra et al.: Treatment outcome of two adjacent implant crowns with different implant platform designs in the aesthetic zone: a 1-year randomized clinical trial.. J Clin Periodontol (2011) 38: 74-85

 

Mehr Knochenverlust bei Implantat-Abutment-Verbindung unterhalb des „Bone-Level“

200 Implantate bei 107 Patienten wurden untersucht. Die Implantate wurden durch die vertikale Position der Implantat-Abutment-Verbindung (Mikrospalt) eingestuft. Der marginale Knochenverlust war in der „Oberhalb-Bone-Level“-Gruppe am geringsten, in der „Unterhalb-Bone-Level“-Gruppe am größten. 

 

  • J. M. Yi et al.: Marginal bony changes in relation to different vertical positions of dental implants. J Periodontal Implant Sci (2010) 40: 244-248

 

Periimplantitis: Sondierung bei Implantaten unerlässlich

Lang betont, dass die Parodontalsonde auch bei Periimplantitis das Diagnostikum der Wahl sei: Regelmäßiges Sondieren sei auch bei Implantaten ein „absolutes Muss“, zumal Sondierungsverletzungen rückstandslos ausheilen. 

 

  • 27. Jahrestagung der Schweizerischen Gesellschaft für orale Implantologie, Zürich, 12. und 13. November 2010

 

Neue komplexe OP-Technik zur verzögerten Sofortimplantation

Nölken et al. beschreiben eine neue komplexe Operationstechnik zur verzögerten Sofortimplantation bei ausgeprägtem Defekt durch Verlust der fazialen Knochenlamelle. Einer 47-jährigen Patientin wurde drei Wochen nach Zahnentfernung ein NobelActive®-Implantat zum Ersatz eines mittleren oberen Schneidezahns bei einem ausgeprägten Kammdefekt durch Verlust der fazialen Knochenlamelle inseriert. Simultan erfolgte eine Kammaugmentation mit einem modifizierten Rolllappen und autogenen Knochenspänen ohne faziale Inzision sowie die provisorische Sofortversorgung des Implantats. 

 

  • R. Nölken et al.: Verzögerte Sofortimplantation bei ausgeprägtem Kammdefekt mit simultaner Hart- und Weichgewebsaugmentation sowie provisorischer Sofortversorgung. Implantologie (2010) 18: 429-439

 

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