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30.05.2017·Praxishygiene Implantataufbauten reinigen: der aktuelle Stand

·Praxishygiene

Implantataufbauten reinigen: der aktuelle Stand

| Der Deutsche Arbeitskreis für Hygiene (DAHZ) bietet Empfehlungen für die praktische Durchführung von Hygienemaßnahmen in der Zahnmedizin an. Der Zahnarzt soll die Umsetzung regelmäßig überprüfen, dem Stand der Wissenschaft und den gültigen Regelwerken anpassen. Dabei stellt sich die Frage, wie Implantataufbauten (Sekundärteile, Abutments) gereinigt werden. |

 

Infektionsschutz in Teamarbeit

Für den Infektionsschutz ist z. B. der Praxisinhaber verantwortlich, auch wenn die einzelnen Hygienemaßnahmen an das Praxisteam delegiert werden können. Zur Durchführung des Infektionsschutzes ist der Zahnarzt auf die Erkenntnisse der Wissenschaft und das daraus resultierende Angebot der Industrie angewiesen. Der Zahnarzt ist auch für den hygienisch einwandfreien Zustand von Abformungen, zahntechnischen Werkstücken und Hilfsmitteln verantwortlich. Dies gilt auch, wenn im gewerblichen zahntechnischen Labor eigene Hygienemaßnahmen durchgeführt werden. Hinweise dazu enthält der DAHZ-Leitfaden (11. Ausgabe) auf den Seiten 48 und 49 (Stand: 05.12.2016).

 

Desinfektion und Sterilisation von Implantat-Komponenten

Zahntechnische Werkstücke – dazu zählen auch Gingivaformer und Abutments – werden desinfiziert und anschließend unter fließendem Wasser gründlich gereinigt. Dabei kann Ultraschall in Kombination mit einem Desinfektionsmittel zweckmäßig sein. Nach der Desinfektion sollte das Mittel unter fließendem Leitungswasser oder mit besonderen Mitteln, die auf das Desinfektionsverfahren abgestimmt sind, abgespült werden. Für die Desinfektion sollen nur nachweislich wirksame und für das Material kompatible Verfahren nach Herstellerangaben angewandt werden.

 

Die zahntechnische Aufbereitung und Reinigung von Abutments

Die europäische Fachgesellschaft für Zahntechnik (European Association of Dental Technology, EADT e. V.) hat im Herbst 2016 eine Diskussion mit Fachleuten geführt, um die aktuelle Studienlage und die Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen zu ermitteln. Dabei zeigte sich, dass die wissenschaftlichen Daten noch nicht ausreichen, um ein validiertes zahntechnisches Aufbereitungs- und Reinigungsverfahren für Abutments zu erstellen, das als evidenzbasierte Arbeitsgrundlage eingesetzt werden kann. Im Rahmen der Diskussion wurden acht Fragen gestellt und detaillierte Antworten auf Basis der bisherigen Erkenntnisse festgehalten. Das Expertenpapier finden Sie in unserem Downloadbereich (pi.iww.de) oder unter www.eadt.de.

 

Sicherheit für Zahnarzt und Patient

Ob Abutments schon in sterilem Zustand geliefert oder in der Praxis desinfiziert bzw. sogar sterilisiert werden, muss derzeit mit dem Hersteller, Lieferanten oder Labor abgesprochen werden. Noch sind Abutments keine Medizinprodukte, die validiert aufbereitet werden müssen. Derzeit können in der Praxis nur Verfahrensprotokolle der bestmöglichen Hygienemaßnahmen abgebildet und den wissenschaftlichen Forschungsergebnissen angepasst werden.