Praxisführung

Fachkräftemangel: Markt für Praxispersonal ist quasi leergefegt

In Deutschland sichern rund 222.000 Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA) in den Teams der Zahnarztpraxen die ambulante Versorgung. Doch der Markt für Personal im Land ist quasi leergefegt. „Die Praxen bilden zwar aus, aber das reicht nicht, um den künftig weiter wachsenden Bedarf zu decken“, warnt Dr. Carsten Hünecke, Präsident der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt und Zahnarzt aus Magdeburg. Die Bundesagentur für Arbeit stuft den ZFA-Beruf in ihrer Fachkräfteanalyse bereits als Engpassberuf ein.

Längst konkurrieren Zahnarztpraxen mit großen Betrieben und dem Öffentlichen Dienst um Fachkräfte – und haben oft das Nachsehen, denn in Zeiten rasant steigender Energie- und Materialkosten oder zuletzt der Budgetierung des Praxiseinkommens durch das GKV-FinStG sind sie bei der Lohnentwicklung nicht mehr konkurrenzfähig. „Seit 1988 gab es in der privaten Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) keine Punktwertanpassung mehr. Hier wird aber die Hälfte des Praxiseinkommens erwirtschaftet“, kritisiert Dr. Hünecke. Deshalb müssen die Vergütungssysteme der zahnärztlichen Versorgung die Leistungen des Berufes, die sich auch und gerade in der zurückliegenden Pandemie zeigten, stärker abbilden – dann erhalten die Praxen als Arbeitgeber auch die notwendigen Spielräume für Gehaltssteigerungen und bleiben als Arbeitgeber konkurrenzfähig, forderte der Kammerpräsident.

Mitteilung der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt vom 11.01.2023