21.12.2015·Material Der Hochleistungskunststoff PEEK – auch in der implantologischen Praxis angekommen
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Der Hochleistungskunststoff PEEK – auch in der implantologischen Praxis angekommen
| Hochleistungskunststoffe sind eine neue Materialgruppe. Inzwischen ist Polyetheretherketon (PEEK) – das von Orthopäden und MKG-Chirurgen schon seit Jahrzehnten genutzt wird – auch in der implantologischen Praxis angekommen. Dr. Ulrich Fürst, seit 2008 selbstständig in einer wahlzahnärztlichen Ordination im österreichischen Attnang-Puchheim, präsentierte auf dem Implantologie-Kongress in Wien seine Erfahrungen mit PEEK. |
Das Behandlungsprotokoll der Praxis Dr. Fürst
„Wir konstruieren PEEK-Gerüste als Überkonstruktion bei auf Zirkonteleskopen abgestützten implantatgetragenen Prothesen. Die Ausführung erfolgt sowohl mit als auch ohne Galvanokäppchen“, erläutert Dr. Fürst.
Sein Behandlungsprotokoll: Nach entsprechender Einheilzeit werden Implantate abgeformt, ein Meistermodell wird angefertigt, Zirkoniumdioxid-Teleskope werden CAD/CAM-gefräst und Galvanokäppchen hergestellt. Das Überkonstruktionsgerüst wird direkt aufmodelliert, eingebettet und ausgewachst. Das PEEK-Gerüst (BioHPP®/Bredent) wird gepresst und finalisiert. Die Spannungsfreiheit wird durch die Zementierung der Zirkoniumdioxid-Teleskope auf den Implantatabutments erzielt. Bei beiden Verfahren wird mit visio.lign®-Schalen (Fa. Bredent) die Prothese als Wachsaufstellung probiert und am gleichen Tag beim Patienten eingesetzt. Dabei werden Zirkonteleskope zur weiteren Spannungsvermeidung wieder intraoral zementiert.
20 Patienten wurden nach diesem Protokoll versorgt
Inzwischen wurden 20 Patienten nach diesem Protokoll versorgt. Dreimal löste sich ein Zirkonprimärteil ab, es konnte aber problemlos wieder rezementiert werden. Wiederholt kam es zu Ablösungen der visio.lign®-Schalen, was durch Anpassen der Retentionsgestaltung und den Einsatz des verbesserten Primers beseitigt werden konnte. [1]
PRAXISHINWEIS VON DR. ULRICH FÜRST | „Um weitere Reduktionen von Metallen in der Mundhöhle anzubieten, wurden wir frühzeitig auf PEEK aufmerksam. Dieses Hochleistungspolymer weist eine hohe Langzeitstabilität bei geringer Wasseraufnahme auf und eignet sich so hervorragend als Gerüstwerkstoff. Die steil ansteigende Lernkurve im Zusammenspiel der einzelnen Werkstoffkomponenten, der abgestimmte Workflow und vor allem die Patientenzufriedenheit haben uns veranlasst, diese Versorgungsvariante als eine der Standardversorgungen in unserer Ordination anzubieten.“ |
QUELLE
- [1] Fürst U. Hochleistungspolymere als innovativer Ansatz in der abnehmbaren Implantatprothetik. 7. Gemeinschaftstagung der DGI/ÖGI/SGI, Wien, 26. bis 28. November 2015.