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01.12.2015·Periimplantitis Mikrobiologie-Tests bei Periimplantitis: PCR- oder Real-time-PCR-Diagnostik – was ist besser?

·Periimplantitis

Mikrobiologie-Tests bei Periimplantitis: PCR- oder Real-time-PCR-Diagnostik – was ist besser?

von Wolfgang Schmid, Schriftleiter ZR ZahnmedizinReport, Berlin

| Eine parodontale Vorerkrankung ist ein Risikofaktor für die Entstehung periimplantärer Erkrankungen. Um eine Progression der Periimplantitis zu verhindern und die Erfolgsquoten zu sichern, sollte analysiert werden, welche Bakterien sich qualitativ und quantitativ in einer Implantattasche befinden. Doch sind kommerzielle Tests auf Basis der Polymerase-Kettenreaktion dafür geeignet? Dr. Sandra Tsigaras, Assistenzzahnärztin der zahnärztlichen Praxisklinik Haar, verglich und kam zu überraschenden Ergebnissen. |

 

PAR-Patienten: Häufiger von periimplantären Erkrankungen betroffen

Patienten mit einer parodontalen Vorgeschichte zeigen nach einer Implantatinsertion häufiger das Bild periimplantärer Erkrankungen als parodontal gesunde Patienten. Dabei liegt die Prävalenz von Periimplantitis bei bis zu 47,1 Prozent. Mikrobiologische Untersuchungen sind bei der Diagnostik parodontaler und periimplantärer Erkrankungen nicht mehr wegzudenken. Sie dienen neben der Einschätzung des Krankheitsbildes auch der Prognose und Kontrolle des Behandlungserfolgs. Gegebenenfalls helfen sie bei der Auswahl der geeigneten Antibiotika zur adjuvanten Therapie.

 

Tests zur Bestimmung von Markerkeimen parodontaler Erkrankungen

Mit der Einführung kommerzieller Tests auf Basis der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) können mit geringem zeitlichen Aufwand qualitativ und semiquantitativ verschiedene Markerkeime parodontaler Erkrankungen bestimmt werden. Die Weiterentwicklung stellt die Real-time-Polymerase-Kettenreaktion (Real-time-PCR) dar. Hiermit kann die DNA der Bakterien über Fluoreszenzsignale quantitativ detektiert werden. Es wurden 45 periimplantäre Biofilmproben nach Diagnosestellung in drei Gruppen zu jeweils 15 Proben eingeteilt: gesund, Mukositis und Periimplantitis. Sie wurden auf die Markerkeime A. actinomycetemcomitans, P. gingivalis, T. denticola, T. forsythia und F. nucleatum untersucht – zum einen mit PCR und zum anderen mit Real-time-PCR. Die PCR-basierte auf dem kommerziellen Test Micro-Ident® der Fa. Hain Lifescience.

 

Kein signifikanter Zusammenhang zwischen Bakterium und Diagnose

Dr. Tsigaras konnte zum einen zeigen, dass sich bei der quantitativen und qualitativen Bestimmung von Parodontopathogenen bei periimplantären Erkrankungen mit PCR und Real-time-PCR ähnliche Ergebnisse ergaben. Hier zeigt keine Methode bessere Resultate, die für die Diagnostik eine wesentliche Rolle spielen. Sie fand auch heraus, dass für die Markerkeime kein signifikanter Zusammenhang zwischen dem jeweiligen Bakterium und der Diagnose vorlag.

 

PRAXISHINWEIS | Nach Meinung von Dr. Tsigaras haben mikrobiologische Tests keinen Mehrwert in der Diagnostik. Viel aussagekräftiger sei die klinische Diagnostik. Möchte man dennoch eine mikrobiologische Aufschlüsselung des Keimfeldes erhalten, reicht die Verwendung konventioneller Tests mittels PCR aus.