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29.11.2018·Materialkunde Teflonband in der Implantologie: Einsatzmöglichkeiten und Abrechnung

·Materialkunde

Teflonband in der Implantologie: Einsatzmöglichkeiten und Abrechnung

| Teflonband ist seit rund 25 Jahren in der Zahnheilkunde etabliert. Es eignet sich als Hilfsmittel auch bei Suprakonstruktionen. |

 

Was sind die Bestandteile von Teflonband?

Das Teflon- oder PTFE-Band (PTFE = Polytetrafluorethen) wurde früher zur Gewebedichtung im handwerklichen Bereich eingesetzt. Seit 1993 wird es auch in der Zahnheilkunde angewendet, beispielsweise zur Abdeckung des Schraubenkopfs bei verschraubbaren Kronen, Brücken- und Prothesenankern. Das sehr reißfeste und dehnbare Teflonband besitzt eine durchschnittliche Dicke von ca. 0,08 bis 0,13 mm. Teflon beteiligt sich nicht an bestimmten chemischen Vorgängen (inertes Material) und wird kaum von Säuren oder Lösungsmitteln angelöst, was seiner Verwendung im Rahmen der Adhäsivtechnik zuspielt. Weiterhin kann das Teflonband rückstandslos von Zahn- oder Restaurationsoberflächen entfernt werden.

 

Einsatzmöglichkeiten in der Implantologie

Wird bei verschraubbaren Suprakonstruktionen der Schraubenkanal nur mittels Guttapercha oder Teflonband verschlossen, so ist der Verschluss mit Guttapercha gegenüber der bakteriellen Penetration deutlich dichter als mit Teflonband. Bei der Kombination von Teflonband und Watte mit unterschiedlichen Deckfüllungen wurden bei Untersuchungen in allen Schraubenkanälen Leakage nachgewiesen. Allerdings ist die bakterielle Kontamination abhängig von der Materialzusammenstellung. Für Kombinationen aus Teflonband mit definitivem Komposit bzw. mit Guttapercha wurden deutlich geringere Keimzahlen nachgewiesen als für ein provisorisches Kompositmaterial in Kombination mit Teflonband oder Watte oder für die Kombination Guttapercha und Watte.

 

Das komplette Füllen des Schraubenkanals mit Komposit ist kritisch zu werten, da der Zugang zur Schraube verschlossen wird. Eine Lösung der Schraube ist hier erst nach aufwendigem Ausbohren des Materials aus dem Schraubenkopf möglich. Daher ist bei verschraubbaren Suprakonstruktionen zuerst das Abdecken des Schraubkopfs mit einer Schicht Teflonband vorteilhaft, bevor die Abdeckung des Schraubkanals z. B. mit Komposit erfolgt.

 

Die Honorierung

Wird neu hergestellter verschraubbarer Zahnersatz auf Implantat eingegliedert, kann die Abdeckung von Schraubkopf und Schraubkanal nicht berechnet werden. Diese Leistung ist bereits Bestandteil der GOZ-Nrn. 2200, 5000 und 5030. Wird jedoch eine Suprakonstruktion mittels Verschraubung wiederbefestigt und der Schraubkanal mit Füllmaterial verschlossen, kann anstelle der GOZ-Nr. 2310 (Wiedereingliederung einer Krone) die höher bewertete GOZ-Nr. 2320 (Wiederherstellung einer Krone an festsitzendem Zahnersatz) berechnet werden. Die Differenz beträgt rund 27 Euro. Hinweise finden Sie auch im GOZ-Kommentar der Bundeszahnärztekammer.