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01.02.2017·Praxisorganisation Die optimale Dokumentation einer Implantation mit einem OP-Protokoll

·Praxisorganisation

Die optimale Dokumentation einer Implantation mit einem OP-Protokoll

| Die Dokumentation einer Implantation in einem Protokoll ist keine gesetzliche Vorgabe, sondern eine Optimierung. Die Implantation kann auch im Fließtext beschrieben werden. Wählen Sie aus der Auflistung relevante Themen für Ihre Praxis aus und ergänzen Sie diese bei Bedarf um weitere Leistungen. Die folgenden Angaben sind herstellerunabhängig und sollten Ihrem Therapiespektrum angepasst werden, wenn Sie ein eigenes OP-Protokoll entwickeln. |

 

  • Muster OP-Protokoll

Daten Praxis

  • Name, Adresse, Logo
  • Name Implantologe, Anästhesist, Assistent, Fachpersonal bei OP

Daten Patient, Versicherter, Bevollmächtigter

  • Namen, Vornamen und Geburtsdaten, Anschriften
  • Patient männlich/weiblich

OP-Daten

  • Medikation vor/während/nach OP
  • Tag OP, Beginn/Ende OP
  • Schnittführung/Stanzung
  • Bohrschablone (Typ)

Instrumente/Geräte

  • Chirurgie Motor, Laser, Piezosurgery
  • Benex-Extraktor (bei Sofortimplantation)
  • Bone Kondenser/Spreader
  • OP-relevantes Instrumentarium
  • Guided-surgery-Set
  • Druckprotokoll Sterilisationsprozess Instrumente

Implantatbezogene Daten

Die Angaben variieren aufgrund der Vielfalt an Implanattypen und deren Eigenschaften. Ob der Implantations-/OP-Ort in Textform oder mit Zahnschema erfolgen soll, bleibt Ihnen überlassen.

 

  • Implantat/temporäres Implantat
  • Implantattyp, Hersteller, Oberflächenbeschaffenheit, Durchmesser, Länge, Zubehör bei temporärem Implantat
  • Ein- oder zweiteilig
  • Trans-/subgingivale Implantation
  • All-on-4/6-Konzept (Pro arch/Smartfix)
  • Lot-Nummer (Aufkleber)

Knochenqualität

  • Definition nach Klassifizierung 1 bis 4

Spezielle knochen-chirurgische Maßnahmen

  • Interner/Externer Sinus-/Nasenlift/Intra-Lift
  • Bone Splitting/Distraktion
  • WeldOne™-Konzept
  • Sofortimplantation nach Extraktion
  • Nervverlagerung ohne/mit Neueinbettung

Augmentation

  • Knochenspäne mit Knochenersatz
  • Intraoraler Knochentransfer
  • Knochenersatz
  • Allogener/heterologer Knochen

Optimierung Wundheilung

  • PRP, I-PRF/A-PRF, PRGF

Maßnahmen im Weichgewebe

  • Foto prae-/intra-/postoperativ
  • Periostschlitzung mit Weichgewebsverlagerung
  • Vestibulumplastik/große Hautlappenplastik

 

Im Bereich der weichgewebschirurgischen Maßnahmen ist eine präzise Dokumentation der Schnittführung und der Präparationsart erforderlich. Das alleinige Erfassen von Gebührenziffern reicht nicht aus. Fotografien vor, während und nach der OP sind im Rahmen der Aufklärung und bei Auseinandersetzungen mit Patienten, privaten Krankenversicherungen und/oder Beihilfestellen hilfreich.

Sofortversorgung mit Zahnersatz nach Implantation

  • Alte umgestaltete Prothese oder Interimsprothese
  • CAD/CAM-gefrästes Langzeitprovisorium/Stegvariante

Einmalmaterialien berechenbar nach GOZ

  • Anästhetikum
  • Einpatientenfräsen/-bohrer
  • Implantate definitiv/temporär
  • Abformpfosten/-kappen (Sofortversorgung)
  • Verschlussschrauben/Gingivaformer (transgingivale Einheilung)
  • Temporäre Implantate und Zubehör
  • Bone-Scraper/-Collector bzw. Einmalsieb
  • Knochenersatz, allogener Knochen, Membran
  • Hämopstyptikum
  • Osteosynthese-Schraube
  • Atraumatische Naht

Intraoperative Komplikationen

  • Starke Blutung
  • Extreme Blutung mit Knochenbolzung
  • Perforation Knochen
  • Eröffnung Kieferhöhle
  • Fraktur Instrumentarium
  • Verletzung Nerv

 

Im Falle postoperativer Problematiken werden diese datumsgerecht in der Behandlungsakte erfasst. Dabei kann es sich z. B. um eine Nervverletzung, eine Entzündung der Wunde, eine Membrandehiszenz oder einen Implantatverlust handeln.

 

Der Zahnarzt muss den OP-Verlauf festhalten, um seiner Dokumentationspflicht zu genügen. Der Umfang der Dokumentation einer Behandlung wird nach der Rechtsprechung von der medizinischen Notwendigkeit bestimmt. Umstände oder Tatsachen, deren Aufzeichnung und Aufbewahrung für die weitere Behandlung des Patienten medizinisch nicht erforderlich sind, sind auch aus Rechtsgründen nicht geboten.

 

Die Dokumentation zielt nicht darauf ab, eine nachträgliche Überprüfung durch Versicherer zu ermöglichen, sondern dient im Patienteninteresse zur Sicherstellung eines korrekten Behandlungsablaufs und ggf. der Weiterbehandlung. Allerdings gilt auch der Rechtsgrundsatz, dass nicht aufgezeichnete Maßnahmen im Ernstfall als nicht erbracht eingestuft werden.

 

WICHTIGER HINWEIS | Ein Muster „OP-Protokoll Implantation“ ist nachfolgend abgebildet. Sie können dieses Muster auch im Download-Bereich von „PI Praxis Implantologie“ (pi.iww.de) unter Nr. 44443910 aufrufen und als Vorlage für Ihre Praxis verwenden.