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31.07.2012·Zahnmedizin Vollkeramische Implantate: Die „nachgereichten“ wissenschaftlichen Daten sind vielversprechend

·Zahnmedizin

Vollkeramische Implantate: Die „nachgereichten“ wissenschaftlichen Daten sind vielversprechend

| Vollkeramische Implantate können vor allem im Frontzahnbereich eine ästhetische Alternative zu herkömmlichen Titanimplantaten darstellen. Zirkonoxidkeramik besitzt aufgrund seiner hohen Festigkeit und Reißzähigkeit die Basis für eine derartige Anwendung. Bevor neue Werkstoffe oder Versorgungsvarianten aufwendig klinisch erprobt werden können, bietet sich die Untersuchung derartiger Versorgungen im In-vitro-Dauerbelastungsversuch an. Doch obwohl Daten zur Frakturfestigkeit des Zr02 fehlen, werden diese Implantate klinisch schon angewendet. „Nachgereichte“ wissenschaftliche Daten zeigen gute Materialeigenschaften. |

 

Hohe Frakturfestigkeit bei Zirkonium-Implantaten

Mit einer Frakturfestigkeit von mehr als 1000 N können einteilige Ziterion®-Zirkonium-Implantate für den klinischen Gebrauch – was die Stabilität betrifft – empfohlen werden. Auffällig war in der Untersuchung der Universität Freiburg aber der Retentionsverlust von über 60 Prozent der Kronen nach simulierten 10 Mio. Kauzyklen. Es wurden einteilige Ziterion®-Zirkonimplantate getestet, die aus Yttria-stabilisiertem Zirkoniumdioxid (Y-TZP) hergestellt sind. Ein Teil der Implantate wurde mit Keramikkronen versorgt (eMax Cad®). Die Überlebensrate der Implantate nach der kausimulativen Belastung lag bei 100 Prozent. Es zeigte sich, dass eine Festigkeitssteigerung der Implantate bei den nicht versorgten Implantaten eintrat. Während der Kaubelastung über 10 Mio. Zyklen lösten sich 62 Prozent der Kronen. [1]

 

Gute Ergebnisse bei zweiteiligen verschraubbaren Zirkonoxid-Implantaten

Auch neu entwickelte zweiteilige Zirkonoxid-Implantate zeigten in einer Versuchsreihe an der Universität Regensburg unter Dauerbelastung vielversprechende Ergebnisse. Hierzu wurden die experimentellen Implantate (3,8 mm bzw. 4,1 mm – jeweils mit Originalabutment – und 4,1 mm mit Ersatzabutment) unter einem Belastungswinkel von 45° zur Implantatachse auf ihre Dauerbelastbarkeit hin untersucht.

 

Die geforderten Festigkeiten für eine Anwendung im Frontzahnbereich von etwa 250 bis 300 N wurden von den untersuchten Implantaten auch unter Dauerbelastung deutlich erfüllt. Ausgehend von einer statischen Belastbarkeit der Implantate von 468±108 N (3,8 mm) und 688 ± 63 N (4,1 mm) erscheinen die Belastungsgrenzen der untersuchten vollkeramischen Implantate für weitere Untersuchungen vielversprechend. [2]

 

Quellen

  • [1] J Kilian et al.: Langzeitbelastung und Bruchfestigkeit von einteiligen Zirkoniumimplantaten: Eine In-vitro-Studie. 61. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien. Böblingen, 7. bis 9. Juni 2012
  • [2] M Rosentritt: Zweiteilige verschraubte Zirkonoxidimplantate im Dauerbelastungsversuch, ebenda.