27.04.2018·Behandlungsplanung Unsicherheit beim Planen einer Suprakonstruktion
·Behandlungsplanung
Unsicherheit beim Planen einer Suprakonstruktion
| Eine Stegvariante im Oberkiefer soll bei einem GKV-Patienten „schnell“ geplant werden. Aber die Praxissoftware zeigt Ergebnisse, die den Vorstellungen der Verwaltungsassistentin nicht entsprechen. Sind die Eintragungen im Befundschema korrekt und vollständig? PI geht der Sache auf den Grund. |
Der Patientenfall
In einem atrophierten zahnlosen Oberkiefer sollen vier Implantate in einer oralchirurgischen Praxis inseriert und beim Hauszahnarzt prothetisch versorgt werden. Der Ausnahmefall Bruxismus besteht, eine Metallbasis wird gefertigt. Leistungen aus dem Bereich der Funktionsdiagnostik werden nicht geplant. Die Eintragungen im Befundschema und im Feld Bemerkungen lauten (fehlerbehaftet und unvollständig):
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Befund-Nr. |
Zahn/Gebiet |
Anzahl |
7.5 |
OK |
1 |
7.6 |
14, 12, 22, 24 |
4 |
|
|
BEMA-Nrn. |
Anzahl |
97ai |
1 |
98bi |
1 |
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Zahn/Gebiet |
GOZ |
Leistungsbeschreibung |
Anz. |
Betrag |
0060 |
Situations- und Planungsmodelle |
1 |
34,00 Euro |
|
UK |
4040 |
Beseitigung grober Vorkontakte |
1 |
5,82 Euro |
14, 12, 22, 24 |
5030 |
Implantat als Brücken- oder Prothesenanker mit Wurzelkappe, ggf. zur Aufnahme einer Verbindungsvorrichtung oder anderen Verbindungselementen |
4 |
767,00 Euro |
12, 21, 23 |
5070 |
Brücken-, Prothesen- oder Stegspanne |
3 |
155,00 Euro |
13, 21, 23 |
5080 |
Verbindungselement |
3 |
90,00 Euro |
14, 12, 22, 24 |
9050 |
Entfernen und Wiedereinsetzen sowie Auswechseln von Aufbauelementen während der rekonstruktiven Phase |
12 |
486,00 Euro |
Welche Unstimmigkeiten liegen vor?
Der Behandlungsplan enthält im Befund falsche Kürzel. Wenn Implantate zum ersten Mal prothetisch versorgt werden, wird in der Regel ein „f“ oder „fi“ eingetragen. Das fehlerhaft eingetragene „sw“ regio 14, 12, 22, 24 hat zur Folge, dass der Festzuschuss-Befund 1 x 7.5 (für die Erneuerung einer alten Suprakonstruktion) und 4 x 7.6 (für die Verbindungselemente) von der Software angezeigt wird, obwohl es sich um eine Erstversorgung handelt.
Der korrekte Eintrag lautet:
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Befund-Nr. |
Zahn/Gebiet |
Anzahl |
4.2 |
OK |
1 |
4.5 |
OK |
1 |
Die korrekten BEMA-Leistungen lauten:
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BEMA-Nrn. |
Anzahl |
97ai |
1 |
98bi |
1 |
98ei |
1 |
Laut Fallbeschreibung weist der Patient einen Ausnahmefall nach der ZE-Richtlinie Nr. 36b (atrophierter zahnloser Kiefer) und nach Nr. 30 auf. Bei totalen Prothesen ist in der Regel die Basis in Kunststoff herzustellen. Eine Metallbasis gehört nur in begründeten Ausnahmefällen (z. B. Torus palatinus und Exostosen) zur Regelversorgung. Bruxismus zählt auch dazu. Die BEMA-Nr. 98ei und der Festzuschuss-Befund (1 x 4.5) werden gewährt.
Die Fakten bei Befundänderung
Was ändert sich bei den Eintragungen auf dem BEMA-HKP und der Anlage, wenn die gleiche Versorgung bei Bruxismus gefertigt wird, aber kein atrophierter Kiefer besteht? Die Eintragungen im Befundschema und im Feld Bemerkungen lauten in diesem Fall:
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Befund-Nr. |
Zahn/Gebiet |
Anzahl |
4.2 |
OK |
1 |
4.5 |
OK |
1 |
Da keine Atrophie besteht, ist der Ausnahmefall nach ZE-Richtlinie Nr. 36b nicht erfüllt, es liegt eine andersartige Versorgung vor. Folgende Honorarleistungen sind auf der Anlage zum BEMA-HKP planbar:
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Zahn/Gebiet |
GOZ |
Leistungsbeschreibung |
Anzahl |
Betrag |
0060 |
Situations- und Planungsmodelle |
1 |
34,00 Euro |
|
UK |
4040 |
Beseitigung grober Vorkontakte |
1 |
5,82 Euro |
OK |
5180 |
Funktionelle Abformung des Oberkiefers |
1 |
58,00 Euro |
14, 12, 22, 24 |
5030 |
Implantat als Brücken- oder Prothesenanker mit einer Wurzelkappe, ggf. zur Aufnahme einer Verbindungsvorrichtung oder anderen Verbindungselementen |
4 |
767,00 Euro |
12, 21, 23 |
5070 |
Brücken-, Prothesen- oder Stegspanne |
3 |
155,00 Euro |
13, 21, 23 |
5080 |
Verbindungselement |
3 |
90,00 Euro |
14, 12, 22, 24 |
9050 |
Entfernen und Wiedereinsetzen sowie Auswechseln von Aufbauelementen während der rekonstruktiven Phase |
12 |
486,00 Euro |
OK |
5220 |
Totale oder Deckprothese bei Verwendung einer Kunststoff- oder Metallbasis |
1 |
240,00 Euro |
Wenn keine Atrophie besteht, wird auch die Funktionsabformung und die Coverdenture-Prothese nach GOZ berechnet. Die Metallbasis ist bei Total- und Coverdenture-Prothesen im Oberkiefer in der Nr. 5220 enthalten.
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a) ZE-Richtlinie 36b (atrophierter zahnloser Kiefer), Implantat-Prothese in Kunststoff |
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Festzuschuss 4.2/4.4 |
BEMA 98bi/98ci |
BEMA 97ai/97bi |
GOZ 5180/5190 |
GOZ 5220/5230 |
Festzuschuss 4.5 |
BEMA 98ei |
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RV* |
x |
x |
x |
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RV* |
x |
x |
x |
x |
x |
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GV* |
x |
x |
x |
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AV* |
x |
x |
x |
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AV* |
x |
x |
x |
x |
* Erläuterung zu den Abkürzungen: RV = Regelversorgung, GV = gleichartige Versorgung, AV = andersartige Versorgung