Zahnmedizin

Drogen-Konsum in den USA: Immer mehr Patienten sind bei Zahnarztterminen high

Mehr als die Hälfte der US-amerikanischen Zahnärzte (52 %) berichtet in einer Umfrage, dass ihre Patienten mit Marihuana oder anderen Drogen berauscht zu den Terminen erscheinen: „Immer mehr Patienten erzählen mir, dass sie regelmäßig Marihuana konsumieren, weil es jetzt legal ist“, sagt ADA-Sprecherin Dr. Tricia Quartey, DMD FAGD, Zahnärztin in New York.

Angesichts des Anstiegs des privaten und medizinischen Marihuanakonsums in den USA empfiehlt die American Dental Association (ADA) ihren Patienten, vor dem Zahnarztbesuch kein Marihuana zu konsumieren – der Rausch könne die Behandlungsmöglichkeiten einschränken. 56 % der befragten Zahnärzte gaben an, die Behandlung von berauschten Patienten einzuschränken. Aufgrund der Auswirkungen von Marihuana auf das zentrale Nervensystem gaben 46 % der befragten Zahnärzte an, dass sie manchmal die Anästhesie erhöhen müssen. „Marihuana kann zu erhöhter Angst, Paranoia und Hyperaktivität führen, was den Besuch beim Zahnarzt stressiger machen könnte. Es kann auch die Herzfrequenz erhöhen und hat unerwünschte respiratorische Nebenwirkungen, was das Risiko von Lokalanästhetika erhöht“, erklärt Dr. Quartey.

Marihuana und Mundgesundheit

Die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Mundgesundheit und Marihuana beginnen sich erst zu entwickeln, insbesondere wenn es um essbare oder topische Formen geht. Dennoch gibt es deutliche Hinweise darauf, dass das Rauchen von Marihuana der Mundgesundheit und der allgemeinen Gesundheit schadet. Das Rauchen von Marihuana wird mit Zahnfleischerkrankungen und Mundtrockenheit in Verbindung gebracht. Außerdem besteht für Raucher ein erhöhtes Risiko, an Mund- und Halskrebs zu erkranken. Studien haben auch gezeigt, dass regelmäßige Marihuanakonsumenten mit höherer Wahrscheinlichkeit deutlich mehr Karies haben als Nichtkonsumenten. „Der Wirkstoff THC in Marihuana macht hungrig, und unter seinem Einfluss treffen die Menschen nicht immer eine gesunde Wahl beim Essen“, so Dr. Quartey.

Mitteilung der ADA vom 03.11.2022. Die Zahlen wurden in zwei Online-Umfragen Anfang des Jahres 2022 erhoben: Eine unter 557 Zahnärzten und eine zweite landesweit repräsentative Umfrage unter 1.006 Verbrauchern.