Festsitzende Totalprothese im Oberkiefer: 4 oder 6 Implanate?

Die Verwendung von festsitzenden Totalprothesen, die von vier Implantaten getragen werden, ist in Bezug auf die röntgenologischen Knochenniveau-Veränderungen nach 5 Jahren in der Funktion denen mit sechs Implantaten nicht unterlegen.

In dieser multizentrischen, randomisierten klinischen 5-Jahres-Studie wurde die Nichtunterlegenheit von implantatgetragenen festsitzenden Totalprothesen (FCDs) im Oberkiefer mit vier (4-I) gegenüber sechs Implantaten (6-I) hinsichtlich der röntgenologischen Veränderungen des marginalen Knochenniveaus (MBL) nach 5 Jahren in Funktion untersucht.

In einer multizentrischen, randomisierten klinischen 5-Jahres-Studie von implantatgetragenen festsitzenden Totalprothesen (FCDs) im Oberkiefer wurden Probanden nach dem Zufallsprinzip einer Gruppe mit 4 oder mit 6 Implantaten zugewiesen. Nachuntersuchungen erfolgten nach 1, 3 und 5 Jahren. Bei jedem Besuch wurden die Totalprothesen herausgeschraubt, klinische Parameter (Plaqueindex, Blutung bei Sondierung, Taschentiefe und Breite der keratinisierten Schleimhaut) mit einer Parodontalsonde erfasst, periapikale Röntgenaufnahmen angefertigt und eine Erhaltungsbehandlung durchgeführt.

Von 47 Patienten, die mit 233 Implantaten rehabilitiert wurden, lag die Überlebensrate bei 99,3 % für 6 Implantate und 100 % für 4 Implantate (ein frühzeitiger Misserfolg der 6-I-Gruppe). Nach 5 Jahren wurden keine signifikanten Unterschiede des Knochenniveaus zwischen und innerhalb der Gruppen festgestellt. In beiden Gruppen nahm die Breite der keratinisierten Schleimhaut ab und es traten prothetische und biologische Komplikationen auf, jedoch keine Periimplantitis. In der 4-I-Gruppe traten signifikant häufiger technische Komplikationen auf (16,6 % gegenüber 0 %). Die Kostenanalyse ergab, dass die 4-I-Gruppe bei den Anschaffungs- und Gesamtkosten bevorzugt wurde. Die Zufriedenheit von Behandlern und Patienten war unterschiedlich, wobei 4-I aus ästhetischer Sicht und 6-I aus funktioneller Sicht bevorzugt wurden, insbesondere hinsichtlich der Sprechfähigkeit bei früheren Nachuntersuchungen.

[!] Die Verwendung von festsitzenden Totalprothesen, die von vier Implantaten getragen werden, ist in Bezug auf die röntgenologischen Knochenniveau-Veränderungen nach 5 Jahren in der Funktion denen mit sechs Implantaten nicht unterlegen. Die geringeren Gesamtbehandlungskosten des 4-I-Systems wurden aber mit mehr technischen Komplikationen erkauft.

Toia, M., Moreira, C.S., Dias, D.R., Corrà, E., Ravidà, A. and Cecchinato, D. (2025), Fixed Full-Arch Maxillary Prostheses Supported by Four Versus Six Implants: 5-Year Results of a Multicenter Randomized Clinical Trial. Clin Oral Impl Res, 36: 298-313. https://doi.org/10.1111/clr.14383

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