02.11.2016·Implantat-Innovationen Verlässlich wie die Großen: gute Studienergebnisse für Shorties
·Implantat-Innovationen
Verlässlich wie die Großen: gute Studienergebnisse für Shorties
von Dipl.-Volkswirt Wolfgang Schmid, Schriftleiter „ZahnmedizinReport“, Berlin
| Radiografische und klinische Beobachtungen zeigen: Kurze Dentalimplantate können bei Patienten mit atrophiertem Kiefer als eine gute Behandlungsoption gesehen werden, um Einzelkronen oder festsitzende Brücken verlässlich zu tragen. Wenn das Knochenangebot reduziert ist, können Kurzimplantate eine Alternative zum Knochenaufbau sein. |
Zwei Systeme gegenübergestellt: Bicon®– und Ankylos®-Implantat
Eine Studie von Universitäten aus dem Jemen und aus Malaysia stellten zwei verschiedene Systeme gegenüber: 20 Patienten mit zwei fehlenden benachbarten Seitenzähnen bekamen entweder ein 6 oder 8 mm langes Bicon®– oder ein 8 mm langes Ankylos®-Implantat inseriert. Nach dem zweizeitigen chirurgischen Eingriff wurden die Implantate mit Einzelzahnkronen versorgt. Im Beobachtungszeitraum von zwölf Monaten ging keines der Implantate verloren. Signifikante Unterschiede hinsichtlich der sehr guten radiografischen und klinischen Parameter konnten nicht beobachtet werden. Beide Implantatsysteme zeigten ähnliche Veränderungen im peri-implantären Weichgewebe und im alveolaren Knochen. Tatsächlich konnte den Ankylos®-Implantaten aber eine etwas bessere Stabilität belegt werden. (1)
Eine weitere Studie zu Kurzimplantaten wurde in den Vereinigten Staaten und Spanien initiiert. Hier verglich man die Erfolgskriterien von Implantaten mit nur 4 mm Länge im Vergleich zu konventionellen Maßen zum Befestigen von festsitzenden Prothesen. Jeder der zehn Patienten mit atrophierten zahnlosen Kiefern erhielt sechs Dentalimplantate. Davon maßen jeweils zwei 10 mm und wurden im Frontzahnbereich interforaminal gesetzt. Vier weitere Implantate von jeweils 4 mm Länge (Roxolid SLActive®/Straumann) wurden im Seitenzahnbereich gesetzt. Später befestigte man auf den Implantaten Vollprothesen.
Überlebensrate der Shorties 97,5, bei den Konventionellen 100 Prozent
Ein Implantat mit reduzierter Länge ging vor der Belastung verloren. Demnach betrug die Überlebensrate der Shorties nach zwölf Monaten 97,5 Prozent; 100 Prozent waren es bei den Konventionellen. Die Stabilität der Kurzimplantate lag etwas unterhalb der Standardimplantate, was statistisch aber nicht signifikant war. Der marginale Knochenverlust fiel bei den Shorties bis zu zwölf Monate nach der Insertion etwas geringer aus, aber auch nicht signifikant. [2]
Quellen
- (1) Al-Hashedi AA et al. Outcomes of placing short implants in the posterior mandible: a preliminary randomized controlled trial. Austr Dent J 2016; Volume 61 (2): 208-218.
- (2) Calvo-Guirado JL et al. Evaluation of extrashort 4-mm implants in mandibular edentulous patients with reduced bone height in comparison with standard implants: a 12-month results. Clin Oral Impl Res 2016; 27 (7): 867-874.
Literatur