Neu: Zahnputzplan für Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung
Neues Angebot der LZK Baden-Württemberg: Ein inklusiver Zahnputzplan für Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung. Adressatengruppe des Zahnputzplanes sind Menschen mit kognitiven Entwicklungsstörungen oder Menschen, die sich lautsprachlich nicht ausdrücken können.
Zur Veranschaulichung der festgelegten individuellen Mundpflegemaßnahmen für Personen mit Pflegebedarf wurde von der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg vor einigen Jahren die „Pflegeampel“ entwickelt. Sie zeigt, ob eine zu pflegende bzw. zu unterstützende Person noch selbst ihre Zahn- und Zahnersatzpflege übernehmen kann, ob sie Unterstützung benötigt oder ob die Mundpflegemaßnahmen von einer unterstützenden bzw. pflegenden Person übernommen werden müssen. In vielen Pflegeeinrichtungen ist die von AKABe-Mitglied Torben Wenz entwickelte Pflegeampel inzwischen ein bewährtes Tool. Sie hängt als Spickzettel für das Pflegepersonal im Bad.
In der Behindertenhilfe hat sich die Pflegeampel nicht durchgesetzt, weil das Ampel-Modell für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen zu abstrakt und zu unverständlich ist. Zudem ist es kein inklusiver Ansatz, wenn das Pflegepersonal eine Arbeitsanweisung umsetzt – ohne die Betroffenen einzubeziehen. Deshalb hat der LZK-Referent für Inklusive Zahnmedizin den Inklusiven Zahnputzplan entwickelt. Der Inklusive Zahnputzplan arbeitet mit METACOM-Symbolen, die deutschlandweit bekannt und in der unterstützten Kommunikation weit verbreitet sind. Es gibt inzwischen über 1700 Symbole. Sie wurden von Annette Kitzinger entwickelt.
[!] Der Inklusive Zahnputzplan kann auf der Webseite gemeinsam von Zahnärzten bzw. Pflegekräften und Betroffenen online erstellt werden. Wann, Wer, Was, Womit und Was ist sonst noch wichtig? Diese Angaben werden in eine Online-Maske eingegeben. Auf der Grundlage dieser Eingaben wird der Inklusive Zahnputzplan mit METACOM-Symbolen generiert und als pdf-Datei ausgegeben und an die angegebenen E-Mail-Adresse versendet. |
Beim 5. Deutschen Präventionskongress der Deutschen Gesellschaft für Präventivzahnmedizin (DGPZM) am 19. April 2024 in Frankfurt hat der Referent für Inklusive Zahnmedizin der Zahnärztekammer Baden-Württemberg, Dr. Guido Elsäßer, den Praktikerpreis der DGPZM für den besten Kurzvortrag erhalten.