Segmentosteotomie zur Verbesserung des Implantatlagers und zur Korrektur von fehlpositionierten Implantaten

Eine wenig publizierte Augmentations- oder Korrekturtechnik ist die Segmentosteotomie. Damit sie erfolgreich wird, müssen bestimmte Parameter erfüllt sein.

Hintergrund

Buser, Martin und Belser haben die dreidimensionale Implantatpositionierung definiert, die, wenn sie eingehalten wird, zu einem perfekten Ergebnis führen kann. Um ein Implantat in der idealen Position setzen zu können, müssen die morphologischen Voraussetzungen nach Zahnverlust noch vorhanden sein oder geschaffen werden. Je nach geplantem Zeitpunkt der Implantation nach Zahnverlust ändern sich jedoch die Voraussetzungen: Bei Sofortimplantationen sind die Hart- und Weichgewebsstrukturen noch vorhanden. 6 Monate nach Zahnverlust kann bereits ein Verlust von 50% der Kieferbreite und bis zu 22% der Kieferhöhe vorliegen.

Trotz des Knochenverlustes ist eine Implantation in den ortsständigen Knochen häufig noch möglich, jedoch nicht nach den definierten dreidimensionalen Zielvorgaben, was in der prothetischen Phase zu unbefriedigenden Ergebnissen mit zu langen Zahnkronen und einem nicht harmonischen Emergenzprofil führen kann. Die postprothetischen Korrekturmöglichkeiten sind begrenzt. Freie und gestielte Bindegewebstransplantate führen zwar häufig zu einer Verbesserung der Ästhetik, sind aber im Volumen begrenzt. Eine Explantation und anschließende Knochen- und Weichgewebsaugmentation ist oft die ultima ratio und stellt eine große Belastung für den Patienten dar.

Die Segmentosteotomie

Eine wenig publizierte Augmentationstechnik bzw. Korrekturmaßnahme ist die Segmentosteotomie. Die Segmentosteotomie kann präimplantologisch zur zweizeitigen Verbesserung des vertikalen Knochenangebotes oder als Korrekturmaßnahme eingesetzt werden. Diese Operationsform wurde Ende der 1950er-Jahre von Heinrich Köle für Dysgnathieoperationen entwickelt. Analog zu natürlichen Zähnen werden auch Implantate im Knochen belassen und im Sinne einer Kastenosteotomie mit einer dreidimensionalen Modifikation in die prothetisch richtige Position gebracht.

Für die Durchführung der Segmentosteotomie zur Verbesserung des Implantatlagers und zur Korrektur von Fehlpositionierungen der Implantate im Oberkieferfrontzahnbereich müssen bestimmte Parameter vor dem Eingriff berücksichtigt werden. Voraussetzungen sind eine Osseointegration der Implantate und entsprechende morphologische Gegebenheiten, die eine Osteotomie ohne Verletzung der Wurzeln der Nachbarzähne gestatten. Hierzu zählen der Abstand zu den Nachbarzähnen und anatomischen Strukturen sowie eine entzündungsfreie Umgebung. Für den Erfolg der Eingriffe ist eine exakte Planung in Verbindung mit einer Modelloperation notwendig.

Tetsch J. Segmentosteotomie zur Verbesserung des Implantatlagers und zur Korrektur von fehlpositionierten Implantaten in der Oberkieferfont, 38. DGI-Kongress, Dresden,| 28.-30.11.2024.

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