Versorgungswerk der ZÄK Berlin: Wie hoch sind die Spekulationsverluste?
Nach öffentlich zugänglichen Informationen und Berichten wurden vom Versorgungswerk der Zahnärztekammer Berlin über Jahre hinweg hochriskante Investitionen getätigt – unter anderem in Startup-Beteiligungen und Hotelgesellschaften. Viele dieser Anlagen sind inzwischen wertlos oder insolvent. Rund 10.000 Zahnärztinnen und Zahnärzte, Tierärztinnen und Tierärzte aus Berlin, Brandenburg und Bremen sind davon betroffen.
Zahnärztinnen und Zahnärzte, Tierärztinnen und Tierärzte aus Berlin, Brandenburg und Bremen haben über Jahrzehnte hinweg Pflichtbeiträge in das Versorgungswerk der Zahnärztekammer Berlin eingezahlt – im Vertrauen darauf, dass ihre Altersvorsorge sicher und verantwortungsvoll verwaltet wird. Dieses Versorgungswerk steht unter der Rechtsaufsicht des Berliner Senats, verwaltet jedoch die Beiträge aller drei Länder. Nun drohen massive Verluste durch gescheiterte Investitionen in riskante Beteiligungen und Fonds.
[!] Die Gesamtverluste könnten sich auf mehrere hundert Millionen Euro belaufen. Nach internen Berechnungen drohen ab 2026 Rentenkürzungen um bis zu 50 Prozent.
Für viele Betroffene bedeutet das: Ihre Altersrenten sind in Gefahr. Gleichzeitig herrscht Unklarheit über die Rolle der Aufsicht und die Verantwortlichkeit der Entscheidungsträger.
In einer Petition fordert die Berliner Zahnärztin Marleen Scharf nun den Berliner Senat auf, als Aufsichtsbehörde des Versorgungswerks tätig zu werden. Zu den betroffenen Beteiligungen gehören laut Mareen Scharf unter anderem:
- rPlanet Earth GmbH (Verlust rund 130 Mio. Euro)
- Cargonexx GmbH (-23,6 Mio. Euro)
- Hansegarnelen AG (-16,3 Mio. Euro)
- Air GmbH (-9,8 Mio. Euro)
- Engel & Völkers Digital Invest AG (-27 Mio. Euro)
Die Petition fordert eine vollständige Offenlegung aller getätigten Investments und deren aktueller Wertentwicklung und eine unabhängige Sonderprüfung durch den Landesrechnungshof sowie einen Untersuchungsausschuss im Berliner Abgeordnetenhaus zur Klärung möglicher Pflichtverletzungen der Aufsicht. Nötig sei eine Reform der Aufsicht, damit künftig keine riskanten oder intransparenten Investments mehr getätigt werden können. Weiter fordert die Petition, die Rückholung verlorener Gelder – soweit rechtlich und wirtschaftlich möglich – und die verbindliche Zusicherung, dass die laufenden und künftigen Rentenzahlungen nicht gekürzt werden.
Petition „Berliner Aufsicht versagt – Renten retten!“ vom 26.10.2025 via openpetiton.de – https://www.openpetition.de/petition/online/berliner-aufsicht-versagt-renten-retten