Uncategorized

03.03.2011 |Zahnmedizin Aktuelles zur Implantologie – kurz berichtet

03.03.2011 |Zahnmedizin

Aktuelles zur Implantologie – kurz berichtet

In diesem Beitrag stellen wir Ihnen aktuelle Entwicklungen vor. 

Implantate: Der große Millenniums-Renner

Nach Meinung der Millennium Research Group (MRG) gehören die Dentalimplantate zu den Wachstumsmotoren im Gesundheitsmarkt der kommenden fünf Jahre: Das Marktforschungsinstitut prognostiziert ein Wachstum von 9 Prozent. Eine Triebfeder sei – wie bei Gesichtsinjektionen mit 12 Prozent – der Wunsch der Konsumenten nach „Anti-Aging-Behandlungen“. 

 

  • Largest Surgical Procedure Growth Seen In Dental Implants, Facial Injectables, And New Surgical Techniques, Pressemeldung der Millennium Research Group vom 17. Februar 2011.

Keine Sensoren: Implantatträger beißen unkontrollierter zu

Menschen mit rein implantatgetragenem Zahnersatz in beiden Kiefern konnten sich beim Kauen schlechter auf die Härte der Nahrung einstellen als „bezahnte“ Studienteilnehmer. Grigoriadis et al. gehen davon aus, dass ein Mangel an sensorischen Signalen aus parodontalen Mechanorezeptoren für diesen Adaptionsmangel verantwortlich ist. 

 

  • A Grigoriadis et al.: Adaptability of mastication in people with implant-supported bridges. J Clin Periodontol (2011), online 12. Januar 2011.

Es geht auch mit Kronen-Implantat-Relationen von 2:1

Eine Kronen-Wurzel-Relation für einen natürlichen Zahn von 1:1 bis 1:2 wird als ideal erachtet. Birdi et al. fanden, dass auch kurze Implantate mit Kronen-Implantat-Relationen von 2:1 langfristig stabil sein können. Zusätzlich fand die Studie keine statistisch signifkante Beziehung zwischen zunehmender Kronen-Implantat-Relation und abnehmendem Knochen-Implantat-Kontakt um das Implantat. 

 

  • H Birdi et al.: Crown-to-Implant Ratios of Short-Length Implants. Journal of Oral Implantology (2010) 36: 425-433.

Periimplantitis-Risiko: Gentest nicht immer erforderlich

Genetisch sind potentielle Periimplantitis-Patienten anhand von Interleukin-1-Prozessen zu identifizieren, die sich von denen bei Parodontitis unterscheiden. Allerdings gibt es Faktoren, die unab- 

hängig von der Genetik Einfluss auf den implantologischen Behandlungserfolg haben: An 50 Prozent der biologischen Misserfolge sei Nikotinkonsum schuld, so ein Referent des DGI-Fortbildungsabends. 

 

  • 16. Fortbildungsabend des DGI-Landesverbandes Berlin-Brandenburg („BBI“), Berlin, 3. November 2010

Periimplantitis: Hitzetod durch kontaktlose Diodenlaser-Bestrahlung

Laserstrahlung mit verschiedenen Wellenlängen wird auch für die Behandlung einer Periimplantitis verwendet. Doch eine Temperaturzunahme von mehr als 10° C kann die Knochenvitalität negativ durch Hitzenekrose des Knochens beeinflussen. Ein 810nm-Diodenlaser (2W-Dauer-Modus) erzeugt am Implantat eine Temperaturzunahme von 10° C nach nur 14 Sekunden, ein 980Nm-Diodenlaser bereits nach nur 12 Sekunden im Dauermodus! 

 

  • A Geminiani et al.: Temperature change during non-contact diode laser irradiation of implant surfaces. Lasers Med Sci (2011 Jan 28; ; . Epub 2011 Jan 28. [Epub ahead of print].

Was ist dran am Platform-Switching?

Das Platform-Switching-Konzept zeichnet sich durch eine Verkleinerung des Durchmessers des Implantatabutments gegenüber dem Implantat aus. Dadurch sollen bei der Implantation ein größeres Volumen und eine verbesserte Blutversorgung des Weichgewebes um das Abutment herum erzielt werden. Eine randomisierte klinische Studie konnte nun nicht bestätigen, dass mit dieser Technik der periimplantäre Knochenverlust um das Implantat verringert wird. 

 

  • N Enkling et al.: Effect of platform switching on periimplant bone levels: a randomized clinical trial. Clin Oral Impl Res (2011).

Nicht-chirurgisches Vorgehen bei periimplantärer Mukositis: Zusätzliches CHX-Gel hilft auch nicht

Nicht-chirurgisches Debridement in Kombination mit gezielter Mundhygiene war bei der Therapie der periimplantären Mukositis wirksam, führte aber nicht immer zum völligen Stopp der Entzündung. Eine Zusatzbehandlung mit Chlorhexidin-Gel (0.5 Prozent) konnten die Ergebnisse nicht verbessern. Implantate mit supragingival liegenden Kronenrändern wiesen bessere Ergebnisse auf als die mit subgingivalen Rändern. 

 

  • LJ Heitz-Mayfield: Anti-infective treatment of peri-implant mucositis: a randomised controlled clinical trial. Clin Oral Implants Res (2011), 20. Januar 2011