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10.11.2015·Zahnmedizin Behandlung einer Parodontitis und Periimplantitis mittels photodynamischer Therapie (PDT)

·Zahnmedizin

Behandlung einer Parodontitis und Periimplantitis mittels photodynamischer Therapie (PDT)

von Dr. Gunter Müllenmeister, Blankenrath (Praxis)

| Das in diesem Beitrag vorgestellte Behandlungskonzept bedient sich klassischer Methoden zum Nachweis von Keimen und laborgesicherten Antibiogrammen. Das Behandlungsziel ist es, dem Patienten eine effiziente Therapie – frei von unerwünschten Nebenwirkungen – anzubieten. |

Einsatz von Antibiotika: erhebliche Nebenwirkungen

Setzt die klassische Medizin auf den Einsatz von Antibiotika und Desinfektionsmittel wie zum Beispiel Chlorhexidin, so werden erhebliche Nebenwirkungen (ROTE LISTE 2015), unter anderem auch negative Auswirkungen auf das Immunsystem des Patienten, in Kauf genommen. Dabei dürfte der Geschmacksverlust wohl noch den geringsten negativen Effekt darstellen. Bei der Beseitigung des Zungenbelags hilft ein Zungenreiniger. Bei Anwendung der komplementären Medizin treten keine Nebenwirkungen auf.

 

Der Einsatz des photodynamischen Lasers (PDL, Diodenlaser) mit Farbstoff beseitigt nahezu alle pathogenen Keime (95 Prozent). Die photodynamische Therapie (PDT) ist schmerzfrei und ohne Nebenwirkungen. Mit einer geeigneten Substanz wie zum Beispiel 10-prozentiger Toluidinblau-Lösung werden pathologische Keime in Zahnfleischtaschen angefärbt. Dabei heften sich die Farbstoffmoleküle an die Zellwand (Lipidmembran) der Mikroorganismen. Anschließend werden die Keime durch das rote Laserlicht aktiviert. Nur die Keimzellwände, nicht die Zellwände des Patienten, werden zu etwa 95 Prozent zerstört.

PDT: Sauerstoffradikale werden gebildet

Bei der photodynamischen Therapie (PDT) des Lasers werden Sauerstoffradikale (Singulett-Sauerstoff) gebildet. Zellen werden durch eine oxidative Zerstörung der Membranlipide und Enzyme der pathologischen Keime abgetötet. Dies geschieht besonders effektiv in den ungesättigten Fettsäuren der Bakterienmembranen, jedoch nicht in den Membranen gesunder Zellen, weil diese über einen Abwehrmechanismus gegenüber Sauerstoffradikalen verfügen.

 

Ätherische Öle werden in der komplementären Medizin ebenso erfolgreich eingesetzt wie Antibiotika, jedoch ohne Nebenwirkungen (allergische Erscheinungen sind möglich). Daher kann die Anwendung dieser Mundspüllösungen auch langfristig beibehalten werden. Aus Sicherheitserwägungen sollte die Mundspüllösung mindestens ein Jahr täglich angewendet werden.

 

Die verwendeten ätherischen Öle werden in sechs Zusammensetzungen angeboten (sechs Fläschchen für die tägliche Mundspülung). Die Zusammensetzung kann beim Autor erfragt werden. Je nach Keimbelastung werden vom Institut gemäß Antibiogramm unterschiedliche Zusammensetzungen zur Beseitigung der Keime empfohlen. Sollten Keime vorliegen, die nicht mit ätherischen Ölen beseitigt werden können, ist gemäß Antibiogramm eine Antibiotika-Therapie erforderlich. Das bedeutet für den Patienten, dass zum Beispiel Tabletten eingenommen werden müssen.

Häufiger Implantatverlust: Rauchen und Risiko-Genotyp

Verstärkte Entzündungsreaktionen gehen mit progredientem Knochenabbau einher. Besonders häufig finden Komplikationen mit Implantatverlust in der Kombination Rauchen und einem Risiko-Genotyp statt (Dr. Andreas Schwiertz, Herborn). ParoVaccine/AutoVaccine wirken immunisierend und steigern die Abwehrkräfte. Die Immuntherapie mit AutoVaccinen, ParoVaccinen oder Lyophilisaten bietet Schutz vor immer wiederkehrenden Infektionen. Hier gilt das Prinzip „entweder – oder“, also entweder Vaccine oder Lyophilisat anwenden.

 

Die Zelltherapie ist die Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts. Sie eröffnet bei vielen Krankheiten erstmals die Möglichkeit für eine ursächliche und nicht nur symptomatische Behandlung. Das Ziel einer Zelltherapie ist es, regenerative und vitalisierende Prozesse anzuregen bzw. gezielt funktionsgestörte oder defekte Zellen im Organismus zu ersetzen. Die Aufgaben der Zelltherapie sind in der regenerativen Medizin lokalisiert, das heißt bei zelltherapeutischen Ansätzen zur Wiederherstellung funktionsgestörter Gewebe und Organe bis hin zum biologischen Ersatz durch in vitro gezüchtete Gewebe.

 

Wenn die komplementäre Medizin angewendet wird, treten keine Nebenwirkungen auf. Die PDT des Lasers wirkt unmittelbar bei Anwendung keimreduzierend. Das ursächlich multifaktorielle Entstehungssystem einer Parodontitis setzt für eine Reduktion der assoziierten Keime voraus, dass die zurzeit etwa 800 Keime exakt bestimmt werden. Die notwendige Angabe der Markerkeime vom Institut zeichnet die erfolgreiche Therapie hinsichtlich der Anfertigung der Antibiogramme einer klassischen Medizin und zusätzlich der komplementären Medizin auf.

Vor der Implantation das Entzündungsrisiko bestimmen

Um das Risiko einer Implantitis zu senken, kann bereits vor der Implantation eine Analyse (Blutkristall-Analyse nach Prof. Dr. med. Albert Landsberger oder Interleukin-Analyse nach Dr. Andreas Schwiertz) durchgeführt werden, um das Entzündungsrisiko zu bestimmen. Gegebenenfalls können vor dem chirurgischen Eingriff präventiv wirksame Maßnahmen ergriffen werden.

 

Vom Autor werden seit 1973 erfolgreich ausschließlich Zellinformationen bzw. Zellsuspensionen in homöopathischer Darreichungsform verwendet und zur Stärkung des Immun- und Abwehrsystems injiziert. Die Therapie wirkt regenerierend und vitalisierend. Nach drei bis vier Wochen regeneriert der Körper spürbar. Die Therapie greift jedoch erst in drei bis vier Monaten. Die Immunabwehrkräfte werden mobilisiert und auf hohem Niveau gehalten.

 

Weiterführender Hinweis

  • Beachten Sie dazu auch den Beitrag „Praxisstudien: Periimplantitis und andere Komplikationen in der Implantologie“ in PI 05/2015, Seiten 19 f.