31.07.2012·Zahnmedizin Die Einsatzmöglichkeiten homöopathischer Mittel bei einer Implantatbehandlung
·Zahnmedizin
Die Einsatzmöglichkeiten homöopathischer Mittel bei einer Implantatbehandlung
von Nicole Graw, Grünert Seminare, Hamburg
| Moderne Denkansätze in der Betreuung von Implantat-Patienten zeichnen sich durch patientenbezogene Therapiekonzepte aus. Somit ergänzen „kleine Helfer“ aus der Natur die konventionellen zahnärztlichen Methoden. Auf dem Leitsatz „Similia similibus curentur“ basierend beschreibt Dr. Samuel Hahnemann das Wirkprinzip der Homöopathie. Eine repräsentative Befragung des Instituts für Demoskopie Allensbach zeigt, dass fast die Hälfte der deutschen Bundesbürger homöopathische Präparate nutzt. Nur 2 Prozent der hiesigen Bevölkerung halten homöopathische Mittel für unwirksam. Wir zeigen in diesem Beitrag Einsatzmöglichkeiten in der Implantologie auf. |
Die Einsatzmöglichkeiten in der Praxis
Man gibt ein homöopathisches Mittel nicht in seiner Reinform, sondern als potenziertes Mittel. Eine Ausgangssubstanz wird durch die Zugabe eines Verdünnungsmittels (zum Beispiel Alkohol, Wasser) gestreckt. Die Quantität ist nicht für den Erfolg verantwortlich, primär ist es das richtig gewählte Mittel. Umso öfter ein Mittel „verdünnt“ wird, desto höher ist der biophysikalische Informationstransfer. Das symptombezogene Mittel wird in Nanodosen (quasi) als Gegengift verabreicht.
In der Zahnheilkunde wird überwiegend mit D-Potenzen (1 Teil + 9 Teile) und einer dazugehörigen Zahl gearbeitet. Diese Zahl bezieht sich auf die Anzahl der Potenzierungsschritte.
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1 Teil Arnika (Urtinktur) + 9 Teile Wasser (+ Verschüttelung) = Arnika D1 1 Teil Arnika D1 + 9 Teile Wasser (+ Verschüttelung) = Arnika D2 1 Teil Arnika D2 + 9 Teile Wasser (+ Verschüttelung) = Arnika D3 |
Die Homöopathie wird oftmals mit Schüßler-Salzen kombiniert. Dr. Schüßler begrenzte sich bei der Auswahl seiner Salze auf Mineralstoffe, die auf natürliche Weise im Körper vorkommen, wie zum Beispiel Calcium, Magnesium, Kalium und Natrium (Tabelle 1,3,4,5).
Präoperative Anwendung (Tabelle 2)
- Zahnarztangst: Gelsemium D12; Argentum Nitricum D12
- Bei Extraktion und eitrigen Entzündungen: Schüßler-Salz Nr. 2 und Nr. 3 plus Hypericum-Tinktur oder -Salbe
- Nachblutungen nach der Extraktion: Phosphorus D12 und Symphytum D12
Operative Anwendung
- Beginnend mit einer Gabe direkt vor der Implantation, anschließend erfolgt die Normaldosis: Schüßler-Salz Nr. 5 und Arnika D12, Symphytum D12, Ruta D12
- Starke Kreislaufproblematik: Veratrum album D12 – 5 Tropfen direkt auf die Zunge
- Die Anästhesie wirkt nicht: Lachesis muta D12 – Injektion in die Region
Postoperative Anwendung
- Zur schnelleren Wundheilung erfolgt zuerst eine Waschung mit verdünnter Hypericum-Tinktur, anschließend eine vorsichtige Anwendung von Calendula-Salbe. Zusätzlich Belladonna D12 und Schüßler-Salz Nr. 1.
Spezialitäten für die implantologische Praxis
Implantologen favorisieren homöopathische Komplexmittel. Hierbei erfüllt sich der Wunsch vieler Zahnärzte, die Wirkung mehrerer homöopathischer Mittel so zu kombinieren, dass die Mischung besser wirkt als die Einzelmittel für sich genommen.
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Bestandteil |
Indikation |
Symphytum (Beinwell) |
Knochenheilung |
Arnika (Bergwohlverleih) |
Schwellungen, Operationen |
Calendula (Ringelblume) |
Offene Wunden |
Calcium phosphoricum |
Förderung der Kallusbildung |
Hepar sulfuris (Kalkschwefelleber) |
Eitrige Entzündungen |
Hypericum (Johanniskraut) |
Nervenschmerzen nach Verletzungen |
Secale cornutum (Mutterkorn) |
Verbesserung der peripheren Durchblutung |
Echinacea angustifolia (Sonnenhut) |
Stärkt die körpereigene Abwehr |
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Bestandteil |
Indikation |
Mercurius solubilis (Quecksilber) |
Aktivierung des Lymphsystems |
Millefolium (Schafgarbe) |
Positive Auswirkung auf postoperative Blutungen |
Belladonna (Tollkirsche) Aconitum (Sturmhut) |
Beide Mittel reduzieren postoperative Schmerzen |
Bellis perennis (Gänseblümchen) |
Operationen |
Chamomilla (echte Kamille) |
Beruhigung |
Ist die Kieferhöhle eröffnet, dann sind Hydrastis, Schüßler-Salz Nr. 4 und Echinacea K (Tropfen) indiziert. Bei kreislauflabilen Patienten werden fünf Tropfen Veratrum album auf die Zunge getröpfelt.