Zahnmedizin

st Osteoporose ein Risikofaktor für die Haltbarkeit von Zahnimplantaten?

Osteoporose zählt zu den häufigsten Erkrankungen: Ab einem Alter von etwa 50 Jahren ist jeder fünfte Mann und sogar jede dritte Frau davon betroffen. Es handelt sich hierbei um eine chronische Erkrankung des Skeletts, in deren Verlauf es zum Abbau der Knochensubstanz und zum fortschreitenden Verlust von Knochenmasse kommt. 

Knochenschwund ist keine Kontraindikation für Zahnimplantate

Die Überlebensrate von Implantaten in Knochengewebe von Osteoporose-Patienten ist ähnlich hoch wie die von osteoporosefreien Patienten. Knochenschwund stellt daher keine Kontraindikation für Zahnimplantate dar. Das haben verschiedene Studie ergeben. Jedoch muss der periimplantäre Knochenverlust beobachtet werden!

Die Wissenschaftler verglichen Daten aus 15 klinischen Monitoring-Studien mit mindestens sechs Monaten Nachuntersuchungszeitraum („Follow-up“), Insgesamt wurden Daten von 8.859 Patienten (29.798 Implantate) untersucht. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 63,03 Jahre.

Die „Follow-up“-Intervalle lagen bei diesen Studien zwischen 0,75 und 22 Jahren mit einem Mittelwert von 5,85 Jahren. Das Implantat mit dem kleinsten verwendeten Durchmesser betrug 3,3 mm und die kürzeste Implantatlänge betrug 7 mm.

Kein Unterschied bei Patienten mit und ohne Osteoporose

Das relative Risiko (RR) des Implantatverlusts und der mittlere marginale Knochenverlust wurden innerhalb eines 95-Prozent-Konfidenzintervalls (CI) analysiert. Das Hauptergebnis der Metaanalyse zeigte, dass es bei Patienten mit und ohne Osteoporose weder auf Implantatniveau (RR 1,39, 95 %-CI 0,93-2,08) noch auf Patientenebene einen Unterschied in der Haltbarkeit bzw. der Verlustrate von Implantaten gab (RR 0,98, 95 %-CI 0,50-1,89).

Der periimplantäre Knochenverlust ist bei Osteoporose-Patienten höher

Die Meta-Analyse für das sekundäre Ergebnis zeigte jedoch einen signifikanten Unterschied im marginalen Knochenverlust um Implantate zwischen Patienten mit und ohne Osteoporose (0,18 mm, 95 %-CI 0,05-0,30). In der Osteoporose-Gruppe konnte zudem ein Anstieg des periimplantären Knochenverlusts beobachtet werden.

Quelle

  • Grisa, A et al. Is osteoporosis a risk factor for implant survival or failure? Evidence-Based Dentistry 2018; 19: 51-52.