Zahnmedizin

Epithelwachstumsfaktor fördert die Bildung von keratinisiertem Gewebe wohl nicht effektiv

In einer Pilotstudie wurde die Wirkung des Epithelwachstumsfaktors zusammen mit einer Kollagenmatrix auf die Zunahme des keratinisierten Gewebes bei bukkal positionierten Implantaten untersucht. Andere Therapieformen waren erfolgreicher.

Im Tierversuch wurden Implantate bukkal gesetzt, wobei der gesamte Teil der Exzision des keratinisierten Gewebes auf der bukkalen Seite lag (zwei Implantate pro Halbkiefer). Nach einem Monat wurde eine Augmentation des keratinisieren Gewebes durchgeführt: 1) freie Gingivatransplantate, 2) nur Kollagenmatrix, 3) Kollagenmatrix getränkt mit 1 μg/g Epithelwachstumsfaktor, und 4) Kollagenmatrix getränkt mit 10 μg/g Epithelwachstumsfaktor.

Die klinische Zone des keratinisierten Gewebes war in der Gruppe mit freien Gingivatransplantaten am größten (5,16 ± 1,63 mm). Histologisch wiesen alle Gruppen eine bukkale knöcherne Dehiszenz auf. Hinsichtlich der neu gebildeten keratinisierten Mucosa wurde kein spezifischer Unterschied zwischen den Gruppen festgestellt, jedoch bildeten sich in einigen Exemplaren der Gingivatransplantate-Gruppe robuste Rete-Zapfen. Die histomorphometrische Höhe des keratinisierten Gewebes (4,66 ± 1,81 mm) und dessen Länge (5,56 ± 2,25 mm) waren in der Gingivatransplantate-Gruppe am höchsten. Die bukkale Weichgewebedicke am koronalen Teil des Implantats betrug in allen Gruppen nicht mehr als 2 mm.

[!] Der Zusatz von Epithelwachstumsfaktors zur Kollagenmatrix schien die Bildung von keratinisiertem Gewebe nicht zu fördern. Die Behandlung mit freien Gingivatransplantaten war für die Wiederherstellung des keratinisierten Gewebes günstiger als andere Behandlungsmodalitäten.

Lim H C et al. Keratinized tissue augmentation using collagen-based soft tissue substitute with/without epidermal growth factor on buccally positioned implants: a pilot preclinical study. Clin Oral Invest (2023). https://doi.org/10.1007/s00784-023-05382-8