P. gingivalis: Zunehmend resistent gegen Amoxicillin und Clindamycin
Die Resistenz von Porphyromonas gingivalis ist in den vergangenen 20 Jahren stark gestiegen. Besonders deutlich stiegen die Resistenzen gegen Amoxicillin und Clindamycin. Die zunehmende Antibiotikaresistenz von P. gingivalis und anderen Parodontitis-assoziierten Bakterien bedroht die Wirksamkeit der antimikrobiellen Chemotherapie bei Parodontitis und Periimplantitis.
Eine US-amerikanische Studie zeigt eine deutliche Zunahme von Clindamycin- und Amoxicillin-resistenten P. gingivalis bei Parodontitis-Patienten in den USA über 20 Jahre hinweg. Subgingivale P. gingivalis wurde vor der Behandlung von 2.193 Patienten mit schwerer Parodontitis in drei Zeiträumen angezüchtet: 1999-2000 (936 Patienten), 2009-2010 (685 Patienten) und 2019-2020 (572 Patienten).
Clindamycin-resistente P. gingivalis war in den Jahren 2009-2010 (9,1 % der Patienten) und 2019-2020 (9,3 %; 15-facher Anstieg) im Vergleich zu 1999-2000 (0,6 %) signifikant häufiger anzutreffen. Die Resistenz von P. gingivalis gegen Amoxicillin stieg ebenfalls signifikant von 0,1 % der Patienten im Jahr 1999-2000 auf 1,3 % im Jahr 2009-2010 und 2,8 % (28-facher Anstieg) im Zeitraum 2019-2020. Die Resistenz von P. gingivalis gegen Metronidazol, Metronidazol+Amoxicillin und Doxycyclin war gering (≤0,5 % Prävalenz) und über den 20-Jahres-Zeitraum statistisch unverändert.
Rams T E et al. Emergence of Antibiotic-Resistant Porphyromonas gingivalis in United States Periodontitis Patients. Antibiotics 2023; 12(11): 1584. https://doi.org/10.3390/antibiotics12111584