Europa: Karies ist Folge niedrigeren Wohlstands
Ein internationales Forschungsteam hat in einer aktuellen Studie im Hinblick auf den Kariesstatus von Kindern in verschiedenen europäischen Ländern deutliche Unterschiede nachgewiesen.
Der Studie liegt eine Auswertung von Befunden zugrunde, die im Rahmen von zahnmedizinischen Untersuchungen zwölfjähriger Kinder in den Jahren 2011 bis 2022 in insgesamt 36 europäischen Ländern dokumentiert wurden.
Der geringste DMFT-Wert (0,8) ist dabei bei den Kindern aus westeuropäischen Ländern festzustellen – bester Wert ist 0,30 in Dänemark. Im Vergleich dazu erweist sich der DMFT-Wert in Osteuropa mit 2,87 als deutlich höher. Besonders ungünstig sieht die Lage in den Ländern Süd- und Osteuropas aus, in denen eine hohe Arbeitslosigkeit herrscht. Hier reicht die Skala der ermittelten DMFT-Werte zum Teil bis zu 6,88 in Nordmazedonien. Ein ähnliches Ergebnis zeigt sich bei einer Berücksichtigung des Bruttonationaleinkommens, was auf eine verantwortliche strukturelle Komponente schließen lässt: Je geringer das Bruttonationaleinkommen, desto höher die Kariesprävalenz bei zwölfjährigen Kindern.
Vukovic A, Schmutz KA, Borg-Bartolo R, et al. Caries status in 12-year-old children, geographical location and socioeconomic conditions across European countries: A systematic review and meta-analysis. Int J Paediatr Dent. 2024; 00: 1-15. doi:10.1111/ipd.13224