Freisetzung von Metallelementen bei der Implantation: Vorsicht bei Ti-6Al-4V!
Die Freisetzung von Metallelementen bei der Implantation kann zu Mukositis und Periimplantitis führen. Die Autoren möchten die Zahnärzteschaft darauf aufmerksam machen, dass eine sorgfältige Bewertung der in Zahnimplantaten verwendeten Materialien und der potenziellen Risiken der einzelnen Bestandteile jeder Legierung erforderlich ist. Die potenzielle Zytotoxizität von Ti-6Al-4V-Implantatpartikeln sollte hervorgehoben werden.
Es wurden Implantate der Systeme BioHorizons® und Straumann® (Knochenniveau, konisch/zylindrisch, 3/4 mm Körperdurchmesser, Materialien: Ti-CP4 , Ti-6Al-4V oder Ti-15Zr) verwendet. Mit Hilfe der Mikro-Computertomographie und der optischen Emissionsspektroskopie mit induktiv gekoppeltem Plasma wurden die Metallelemente im Knochen nach einem Säureaufschluss sichtbar gemacht und quantifiziert.
- Implantate mit größerem Körperdurchmesser führten zu einer höheren Freisetzung von Metallelementen.
- Ti-6Al-4V-Implantate setzten deutlich mehr Metallelemente frei als Ti-CP4- und Ti-15Zr-Implantate mit ähnlichem Design und ähnlichen Abmessungen.
- Konische Ti-CP4-Implantate setzten weniger Metallelemente frei als Implantate mit zylindrischem Design.
- Alle drei Arten von Partikeln wurden von gingivalen Fibroblasten (HGFs) and RAW 264.7 Macrophagen internalisiert.
[!] Ti-CP4 und Ti-15Zr scheinen die geeigneteren Materialien zu sein, jedoch sind weitere Studien erforderlich, um die biologischen Auswirkungen der feinen Partikel und/oder metallischen Spezies von Zahnimplantaten zu erforschen. |
Barrak F et al. Particle release from dental implants immediately after placement – An ex vivo comparison of different implant systems. Dent Mater 2022;S0109-5641(22)00092-6. doi: 10.1016/j.dental.2022.04.003