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29.10.2013·Kongressbericht Keratinisierte Mukosa: Ein Transplantat schützt vor Periimplantitis

·Kongressbericht

Keratinisierte Mukosa: Ein Transplantat schützt vor Periimplantitis

| Ein Zusammenhang zwischen periimplantären Erkrankungen und unzureichender Breite keratinisierter Mukosa (KM) wird diskutiert. Ohne eine ausreichende Breite an keratinisierter Mukosa kann es später zu signifikant höherem Knochenverlust kommen. Bei Patienten mit geringer bzw. fehlender periimplantärer keratinisierter Mukosa können epithelisierte Bindegewebstransplantate erfolgreich zur Weichgewebsaugmentation eingesetzt werden. Die Implantologen E. Frisch, P. Ratka-Krüger und D. Ziebolz beschreiben eine modifizierte Technik zur periimplantären Weichgewebsaugmentation, die sowohl keratinisierte Mukosa als auch eine Gewebeverdickung generieren soll: das epithelisierte Bindebewebstransplantat (EBGT). |

 

Die OP-Technik im Überblick

Mithilfe eines Doppelskalpells wird am Gaumen ein Bindegewebstransplantat inklusive der bedeckenden keratinisierten Schleimhaut (Breite ca. 2 mm) entnommen. Am Implantat wird mit lateralen Entlastungsschnitten ein vestibulärer Spaltlappen in Taschenform (Tiefe: ca. 10 bis 15 mm) präpariert. Im ersten Schritt der Transplantation wird das EBGT vestibulär auf das Implantat positioniert und der keratinisierte Anteil an die lokale periimplantäre keratinisierte Mukosa vernäht. Im zweiten Schritt wird der präparierte Mukosalappen zur Abdeckung des bindegewebigen Transplantatteils genutzt.

 

Erste Zahlen

In einer retrospektiven Auswertung einer Fallserie aus einer Zahnarztpraxis stellten die Autoren auf dem Kongress der DGParo erste Ergebnisse vor: Im Rahmen einer systematischen postimplantologischen Erhaltungstherapie wurden regelmäßig klinische und röntgenologische Daten erhoben. In einer retrospektiven Auswertung wurden Sondierungstiefen, Blutung aus Sondierung (periimplantäre Mukositis) und Breite der keratinisierten Mukosa erfasst.

 

12 Patienten mit KM <1 mm an 23 Implantaten und regelmäßiger Teilnahme an einer postimplantologischen Erhaltungstherapie wurden inkludiert. Die mittlere Beobachtungsdauer betrug 5,07 + 5,25 Jahre. Im Beobachtungszeitraum wurden weder Transplantatnekrosen noch Implantatverluste oder Anzeichen von Periimplantitis beobachtet (Überlebens-/Erfolgsrate: 100 Prozent). Die Mukositisrate sank von präoperativ 94 auf postoperativ 39 Prozent. Die Breite der keratinisierten Mukosa stieg von präoperativ 0,24 auf postoperativ 1,94 mm.

 

Quellen

  • [1] Frisch e et al. Epithelisierte Bindegewebstransplantate (EBGT): Neue Technik zur periimplantären Gewebeaugmentation – eine Fallserie. DGParo-Jahrestagung 2013; Erfurt, 19. bis 21. September 2013
  • [2] Frisch E et al. A new technique for increasing keratinized tissue around dental implants: The partially epithelialized free connective tissue graft (PECTG). Case Series. J Oral Implantol. 2013; online 8. Juli 2013