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29.10.2013·Kongressbericht Implantate für PAR-Patienten: Bei nicht wenigen Patienten kommt es zu einer Periimplantitis

·Kongressbericht

Implantate für PAR-Patienten: Bei nicht wenigen Patienten kommt es zu einer Periimplantitis

| Unter den Bedingungen einer parodontologischen Fachpraxis können bei parodontal behandelten Patienten Implantate über einen langen Zeitraum erfolgreich erhalten werden. Doch bei der Vorstellung von Studiendaten auf dem Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie (DGParo) dämpften Wissenschaftler der Universität Bonn die Euphorie: Bei mehr als einem Drittel der Patienten ist mit dem Auftreten periimplantärer Erkrankungen zu rechnen. |

Prävalenz periimplantärer Erkrankungen bei Patienten mit zuvor behandelter Parodontitis sollte ermittelt werden

Auf dem 6. European Workshop on Periodontology wurden mehr Daten über den Erfolg von Implantat-Therapien aus zahnärztlichen Praxen gefordert. Ziel einer Studie der Universität Bonn war es deshalb, in einer parodontologischen Fachpraxis die Prävalenz periimplantärer Erkrankungen bei Patienten mit einer zuvor behandelten Parodontitis zu ermitteln. Dazu wurden 107 Patienten im Alter von 32 bis 76 Jahren nachuntersucht. Bei ihnen waren zwischen 1993 bis 2008 von einem Parodontologen 288 Straumann-Vollschrauben-Implantate (Ø = 2,6 Implantate/Patient) inseriert worden.

91,3 Prozent der Implantate und 85 Prozent der Patienten waren erfolgreich

Nach einer durchschnittlichen Verweildauer von 8,8 Jahren erfolgten eine klinische Untersuchung (Sondierungstiefen, Blutung nach Sondierung, Plaque, keratinisierte Mukosa) und eine radiologische Vermessung des peri-implantären Knochenniveaus. Knochenabbau > 2 mm, Lockerung, Schmerz oder Pus am Implantat wurden als Misserfolg gewertet. 91,3 Prozent der Implantate bzw. 85 Prozent der Patienten waren erfolgreich. Die Prävalenz periimplantärer Mukositis (BOP+, PD> 5 mm) war 23,6 (Implantat) bzw. 37,4 Prozent (Patient). Die Prävalenz der Periimplantitis (BOP+, PD> 5 mm, Knochenabbau > 2 mm) betrug 2,4 Prozent (Implantat) bzw. 3,6 Prozent (Patient). Durchschnittlich war ein röntgenologischer Knochenabbau von 0,43 mm (-0,9 – 3,7 mm) zu verzeichnen.

 

Männliche Patienten (Odds Ratio = Risikofaktor 2,0) sowie Patienten mit einem höheren Blutungsindex (Odds Ratio 2,7) und mit fortgeschrittenen parodontalen Attachmentverlusten (Odds Ratio 2,0) wiesen ebenfalls einen erhöhten Knochenabbau auf.

 

Quelle

  • Hagner M et al. Implantat-Erfolg in einer parodontologischen Fachpraxis – eine retrospektive Analyse. DGParo-Jahrestagung 2013; Erfurt, 19. bis 21. September 2013