Periimplantitis-Therapiekonzept mit Wasserstrahl und Kaltplasma,
Die wirksame Biofilmentfernung ist ein entscheidender Faktor bei der Periimplantitis- Therapie. Mikrobielle Rückstände behindern die Wundheilung und tragen zu Misserfolgen bei. Raue Implantat-Oberflächen erschweren die Therapie, indem sie Nischen bieten, in denen sich Mikroorganismen der mechanischen Reinigung entziehen können.
An der Universität Greifswald wurde die Reinigungswirkung von Gaze- und Wasserstrahlbehandlungen alleine und in Kombination mit kaltem Plasma auf mikrobiell kontaminierte anodisierte (AN) sowie sandgestrahlte und säuregeätzte (SLA) Implantat-Oberflächen untersucht. Die Titanprobenkörper wurden nach einer 7-tägigen Biofilmkultivierung mit Gaze (G) oder Wasserstrahl (W) allein sowie in Kombination mit kaltem Atmosphärendruckplasma (P; =GP/ WP) behandelt.
Alle Versuchsgruppen waren der Negativkontrolle signifikant überlegen, wobei Wasserstrahl + Plasma (WP) jeweils die größte Effektstärke aufwies . Die SLA-Oberfläche zeigte im Vergleich zur anodisierten Imülantatoberfläche eine Überlegenheit bei allen Behandlungsmethoden. Die anodisierte Oberflächenstruktur bietet durch Unterschnitte mehr Schutzräume für Mikroorganismen im Vergleich zur SLA- Oberfläche, was mit schlechteren Reinigungsergebnissen einhergeht.
Diese Ergebnisse zeigen, dass die kombinierte Wasserstrahl+Plasma-Behandlung eine wirksame Reinigungsmethode für mit Biofilm kontaminierte Implantat-Oberflächen ist und bessere Ergebnisse erzielt als die Standardbehandlung mit Gaze.
[!] Die latenten Mikroorganismen können durch eine Plasma-Behandlung inaktiviert werden. Dies könnte im Hinblick auf die Periimplantitis-Therapie vielversprechend sein. |
Meisel Y et al. Innovative Periimplantitis-Therapiekonzepte mit Wasserstrahl und Kaltplasma, in-vitro Untersuchungen. DG PARO-Jubiläumstagung „Schnittstellen der Parodontologie“, Bonn, 19.-21. September 2024.