Zahnmedizin

US-Zahnärzte überrascht: Ibuprofen und Paracetamol wirken besser als Opioide

US-amerikanische Zahnärzte, die zu den Hauptverursachern der Opioid-Katastrophe zählen, feiern sich für die Erkenntnis, dass nach einer Zahn-OP Ibuprofen und Paracetamol nicht nur ausreichend, sondern sogar besser sind.

Eine Kombination aus Paracetamol (Tylenol) und Ibuprofen (Advil, Motrin) lindert die Schmerzen nach einer Weisheitszahnentfernung besser als Opioide. Dies geht aus einer Studie von Rutgers Health hervor, die die Art und Weise der Behandlung postoperativer Schmerzen durch US-Zahnärzte verändern könnte. Die Studie, an der mehr als 1.800 Patienten teilnahmen, ergab, dass diejenigen, die eine Kombination aus Ibuprofen und Paracetamol erhielten, weniger Schmerzen hatten, besser schliefen und zufriedener waren als diejenigen, die das Opioid Hydrocodon mit Paracetamol erhielten.

„Wir halten dies für eine bahnbrechende Studie“, sagt Cecile Feldman, Dekanin der Rutgers School of Dental Medicine und Hauptautorin der Studie. „Die Ergebnisse waren sogar noch deutlicher, als wir erwartet hatten.“

US-Zahnärzte, die zu den führenden Verordnern von Opioiden gehören, haben im Jahr 2022 mehr als 8,9 Millionen Opioidverschreibungen ausgestellt. „Für viele junge Erwachsene sind zahnärztliche Eingriffe wie das Ziehen der Weisheitszähne der erste Kontakt mit Opioiden. Es gibt Studien, die zeigen, dass, wenn junge Menschen mit Opioiden in Berührung kommen, die Wahrscheinlichkeit steigt, dass sie sie irgendwann wieder nehmen – und das kann dann zu einer Abhängigkeit führen“, sagte Janine Fredericks-Younger, die Mitautorin der Studie und fügte hinzu, dass jedes Jahr mehr als 80.000 Amerikaner an einer Überdosis Opioide sterben.

Feldman C A et al, Nonopioid vs opioid analgesics after impacted third-molar extractions, The Journal of the American Dental Association (2025). DOI: 10.1016/j.adaj.2024.10.014