31.03.2011 |Zahnmedizin International Association for Dental Research: Neues von der General Session in San Diego
31.03.2011 |Zahnmedizin
International Association for Dental Research: Neues von der General Session in San Diego
Die „General Session“ der International Association for Dental Research ist einer der großen zahnmedizinischen Kongresse mit Weltrang. Bei der Implantologie standen in diesem Jahr vom 16. bis 21. März vor allem die Biologie der Knochenregeneration sowie die Beschichtung von Implantaten im Vordergrund. Auch die Sofortbelastung war ein zentrales Thema – alle Systeme zeigten in den vorgestellten Studien gute Ergebnisse. Daneben wurden auch klinische Studien vorgestellt, von denen wir einige in Kurzform vorstellen. Der Online-Bereich enthält Verweise auf Abstracts der Beiträge.
Unterkieferprothese auf drei Sofortimplantaten
Die Sofortimplantation einer festen Unterkieferprothese auf drei Implantaten ist nach Ansicht brasilianischer Zahnmediziner eine kostengünstige und zuverlässige Versorgung. Bei 36 Patienten musste innerhalb eines Drei-Jahres-Zeitraums nur ein Implantat neu gesetzt werden, die prothetische Versorgung konnte weiter verwendet werden. Die Patientenzufriedenheit war sehr gut.
C F Fernandes et al.: Longitudinal assessment of a full fixed mandibular immediate loading protocol
All-4-One®-Konzept: Gute Langzeitergebnisse
Beim All-on-4-Konzept in der Versorgung zahnloser Kiefer werden die hinteren Implantate um bis zu 45° geneigt in den Kiefer eingebracht, um augmentative Maßnahmen zu vermeiden und den chirurgischen Aufwand erheblich zu reduzieren. Nach Einbringen der Implantate wird sofort eine provisorische Versorgung eingegliedert, die endgültige Versorgung wird vier bis sechs Monate später eingebracht. Da im endständigen Bereich eine Implantatlänge von bis zu 18 mm verwendet wird, war das Konzept lange umstritten und wurde nur von einem Hersteller propagiert. In einer Studie mit 204 Teilnehmern zeigte diese Versorgung nun nach bis zu 71 Monaten gute Resultate: Fünf gerade inserierte Implantate in der Maxilla und ein schräg inseriertes Implantat in der Manibula gingen in den ersten sechs Monaten verloren. 27 Kunststoff-Provisorien gingen zu Bruch.
E Agliardi: Tilted Implants Results: A Single Cohort Prospective Study
Zirkon-Abutments für posteriore Einzelzähne
40 XiVE® S plus screw type Implantate (Friadent), die mit Keramik-Abutments (Friadent Cercon® Abutment, Dentsply Friadent) und Cercon®-Kronen (DeguDent) versorgt wurden, zeigten nach 24 Monaten gute klinische Bedingungen. Ein Abutment musste nach Schraubenlockerung ersetzt werden. Probleme gab es mit dem „Chipping“: Bei acht Patienten (22 Prozent) platzte die Verblendkeramik ab.
F P Nothdurft et al.: Zirconia Implant Abutments for Single-Tooth Replacement in the Posterior Area
GSL-Methode für einen minimalinvasiven Sinuslift
Italienische Wissenschaftler stellten die GSL-Methode für einen minimalinvasiven Sinuslift vor, die auf computernavigierter Chirurgie mit CAD/CAM-Schablonen beruht. Bei 46 Patienten wurde der Sinus vor der Sofortimplantation im transkrestalen Zugang durch expandierende kondensierende Ostetome angehoben. Die Sinusmembran wurde in allen Fällen ohne Komplikation um durchschnittlich 5,4 mm angehoben. Danach wurden insgesamt 138 Implantate (88 NobelSpeedy Replace® und 50 NobelSpeedyGroovy®) gesetzt. Nach 25 bis 40 Monaten waren drei Implantate verloren gegangen – alle in den ersten vier Monaten nach dem Einsetzen.
A Pozzi et al.: A Novel Minimally Invasive Technique For Transcrestal Guided Sinus Lift
Superhydrophobe Beschichtung gegen Bakterienansiedlung
Implantatoberflächen sollen für die Einheilung zwar für Knochenzellen attraktiv sein, gleichzeitig sollen aber Bakterien nicht anhaften können. US-Forscher konnten zeigen, dass Modifikationen in der Benetzbarkeit der Oberfläche die Kolonisation von Bakterien beeinflussen können: Superhydrophob modifizierte Titansubstrate reduzieren das Anhaften von Parodontitiskeimen deutlich.
A Almaguer-Flores et al.: Superhydrophobic Modification Reduces Oral Bacterial Attachment
Implantat-Zahn-gestützte Teleskopversorgungen im teilweise unbezahnten Kiefer
Deutsche Zahnmediziner untersuchten Langzeitergebnisse (bis zu sieben Jahre) von Teleskopversorgungen, die auf Implantaten und Zähnen gelagert sind. Bei 55 Patienten ( 63,51± 9,95 Jahre) wurden Ankylos®-Implantate (Dentsply) mit Platform-Switching eingesetzt, auf den SynCone®-Abutments wurden mittels konischen Sekundärkronen die Restaurationen befestigt. Die Überlebensrate nach 61,58 (±28.47) Monaten im Unterkiefer bzw. 50.85 (±18.48) Monaten im Oberkiefer betrug 90,67 Prozent.
G Romanos et al.: Immediate Loading of Telescopic Tooth-Implant supported Restorations to increase Stability