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25.02.2016·Zahnmedizin Risikopatienten: Knochenaufbau und Implantatinsertion trotz Bisphosphonat-Therapie?

·Zahnmedizin

Risikopatienten: Knochenaufbau und Implantatinsertion trotz Bisphosphonat-Therapie?

| Wegen der möglichen Entstehung einer Kiefernekrose gelten Patienten mit Implantaten als sehr risikobehaftet. Prof. Dr. Fouad Khoury, Implantologe in Olsberg, verfolgte die Entwicklung von 15 Osteoporose-Patienten, die regelmäßig Bisphosphonate einnahmen. Sie unterzogen sich nach Abschätzung des individuellen Risikos einer aufwendigen Knochenaufbau-Prozedur und einer anschließenden Dentalimplantation. An 47 Lokalisationen wurden mandibuläre Knochenblöcke mithilfe der Splitted-Bone-Block-Technik aufgebaut und 14 Sinusboden-Elevationen vorgenommen. Insgesamt setzten die Implantologen im Rahmen dieser Studie 71 Implantate. |

 

Bei den meisten Patienten heilte der Knochen wie erwartet gut, sodass die Implantate wie geplant gesetzt werden konnten. Zwei Patienten mussten sich erneut einer Aufbauprozedur unterziehen, weitere zwei zeigten eine Weichgewebsnekrose, die jedoch erfolgreich behandelt werden konnte. Ein sofort belastetes Implantat ging verloren. Nach Einschätzung der mitwirkenden Zahnmediziner verlief der Heilungsprozess unauffällig und durchaus vergleichbar mit dem von Patienten ohne Bisphosphonat-Therapie. Sechs Jahre postoperativ konnten kein nennenswerter Knochenverlust, keine Kiefernekrose, Infektionen oder Periimplantitis bei diesen Patienten beobachtet werden – alle Implantate waren noch gut im Knochen verankert.

 

PRAXISHINWEIS | Die Studie zeigt, dass bei Patienten mit einer niedrigen regelmäßigen Dosis von Bisphosphonaten nach individueller Risikoabschätzung eine Knochenaugmentation erfolgreich durchgeführt werden kann.