03.09.2010 |Abrechnung Zahntechnische Abrechnung einer Suprakonstruktion auf vier LOCATOR®-Sekundärteilen
03.09.2010 |Abrechnung
Zahntechnische Abrechnung einer Suprakonstruktion auf vier LOCATOR®-Sekundärteilen
Dieser Beitrag befasst sich mit der zahntechnischen Abrechnung bei der Versorgung eines zahnlosen Unterkiefers mit vier LOCATOR®-Sekundärteilen auf Implantaten der Fa. Straumann, sowohl aus der Sicht der BEB mit Aktualisierung von 2004 als auch in Gegenüberstellung zur BEB-Zahntechnik von 2009. „Praxis Implantologie“ Nr. 1/Juni 2010 enthielt die Berechnung der zahnmedizinischen Leistungen.
Aus Platzgründen werden lediglich Leistungsziffern der BEB mit Kurztext dargestellt. Eine Gegenüberstellung von BEB und BEB-Zahntechnik und optionale Leistungen finden Sie im Online-Service (www.iww.de; in „myIWW“ einloggen) unter „Abrechnung“.
Das LOCATOR®-Sekundärteil wird von mehreren Implantatfirmen vertrieben, so dass produktbezogen Unterschiede in der zahntechnischen Verarbeitung und somit in der Abrechnung auftreten können. Bitte prüfen Sie implantatbezogen die erforderlichen Einzelschritte, um eine individuell stimmige Rechnung zu erstellen. Weiterhin muss unterschieden werden, ob der Behandler die Abformung im Mund des Patienten auf Implantat- oder auf Sekundärteilniveau auf bereits inseriertem LOCATOR®-Sekundärteil vornimmt. Dieses Beispiel geht von einer Abformung auf Implantatniveau mit offenem Löffel aus. Nachfolgend werden nur die LOCATOR®-relevanten Arbeitsschritte dargestellt. Der Patient hat eine andersartige Versorgung, die zahntechnischen Leistungen werden nicht nach BEL II berechnet.
Nach einer UK-Abformung über die Verschlussschrauben wird im Dentallabor ein offener Löffel für die Funktionsabformung gefertigt. Nach erfolgter Funktionsabformung des Unterkiefers mit verschraubbaren synOcta® Abformkappen und Gegenkieferabformung werden die synOcta®-Manipulierimplantate fachgerecht in die Funktionsabformung reponiert (hier: verschraubt) und eine Zahnfleischmaske angefertigt. Im Anschluss erfolgt die Herstellung des Implantat- bzw. Meistermodells unter Anwendung von Standardverfahren und Dentalhartgips Typ 4. Die Rückstellzeiten der Abformmaterialien und die Besonderheiten der zahntechnischen Produkte sind nach Herstellerangabe zu beachten.
Sofern der Behandler noch nicht die Höhe der LOCATOR® ermittelt hat, muss der Zahntechniker auf dem Implantatmodell diese bei jedem Implantat bestimmen (siehe Herstellerangabe), um dann die LOCATOR® in korrekter Höhe (Auswahl 1 bis 6 mm) beim Hersteller zu bestellen. Das Einsetzen der Deckprothese (Coverdenture) ist für den Patienten einfacher, wenn die LOCATOR®-Sekundärteile alle auf gleicher horizontaler Höhe liegen.
Die ausgewählten LOCATOR® werden mit dem Eindrehwerkzeug handfest in die Manipulierimplantate eingeschraubt. Wenn der Behandler eine Bissnahme mit integrierten Bissregistrierhilfen wünscht, wird diese entsprechend vorbereitet und in die Praxis geliefert. Nach vorgenommener Bissnahme erfolgt die Herstellung der Coverdenture. Auf die LOCATOR®-Sekundärteile werden ein bis zwei weiße Abstandsringe gesetzt. Die Abstandsringe erfüllen die Aufgabe als Schleimhautresilienz.
Danach werden die Matrizengehäuse mit den schwarzen Prozesseinsätzen auf die LOCATOR® montiert und die Herstellung der Deckprothese unter Integration der LOCATOR®-Matrizengehäuse vorgenommen. Die schwarzen Prozesseinsätze dienen als Platzhalter für die verschiedenen LOCATOR®-Retentionseinsätze und zur Fixierung der Wachsanprobe im Mund. Im Anschluss erfolgt die Entfernung der schwarzen Prozesseinsätze mit dem LOCATOR®-Werkzeug und die Auswahl der richtigen Retentionseinsätze. Diese ist abhängig von den gewünschten Abzugskräften, wobei die Retentionseinsätze jedoch auch als Ausgleich bei Implantatachsdivergenzen dienen.
Es sollte in der Regel mit der geringsten Retention begonnen werden. Wenn die Friktion später erhöht werden soll, können die Retentionseinsätze auch direkt in der Praxis am Behandlungsstuhl (chairside) gegen andere Retentionseinsätze ausgewechselt werden. Die fertiggestellte Arbeit wird in die Praxis zur Eingliederung geliefert.
Mögliche Leistungsziffern nach der BEB
Anzahl |
BEB 2004 |
Leistungstext Kurztext |
1 |
0002 |
Modell aus Superhartgips |
1 |
1008 |
Funktionslöffel Implantat, offene Abformung |
1 |
0002 |
Superhartgipsmodell |
4 |
0224 |
Laborimplantat in Abdruck reponieren |
4 |
0223 |
Zahnfleischmaske, je Einheit |
1 |
0010 |
Implantat-/Meistermodell |
1 |
0253 |
Split-Cast Sockel an Modell |
4 |
0225 |
Implantatpfosten aufschrauben |
1 |
0402 |
Modellmontage in Mittelwertartikulator I |
1 |
1003 |
Basis aus Kunststoff |
1 |
1111 |
Bisswall aus Wachs, auf Basis |
1 |
1121 |
Spezialbissplatte Implantat mit Bissregistrierhilfe* |
2 |
1251 |
Vorwall |
1 |
0005 |
Modell für Modellguss |
1 |
4003 |
Metallbasis Unterkiefer, total |
4 |
6533 |
Matrize LOCATOR® einarbeiten, je Matrize* |
1 |
5308 |
Modellgussteil konditionieren |
4 |
5003 |
Lötung 3: Mit Vorlötung bei unterschiedlichen Legierungen |
1 |
6001 |
Grundeinheit Aufstellung |
12-14 |
6003 |
Aufstellung Metallbasis, je Zahn |
1 |
6311 |
Grundeinheit Fertigstellung Metallbasis |
12-14 |
6312 |
Fertigstellung Metallbasis, je Zahn |
4 |
6471 |
Aufwand bei Fertigstellung über Implantat |
8-10 |
0701 |
Versand, je Versandgang |
* Individuell gestaltete BEB-Ziffer