28.06.2018·Neue Definition Periimplantitis: Neue Klassifikation und Definition im klinischen Alltag
·Neue Definition
Periimplantitis: Neue Klassifikation und Definition im klinischen Alltag
| In einer umfassenden Aktualisierung der Klassifikation der parodontalen Krankheiten werden erstmals nun auch periimplantäre Erkrankungen berücksichtigt und entsprechend der klinischen Phänotypen „Periimplantäre Gesundheit“, „Periimplantäre Mukositis“ und „Periimplantitis“ klassifiziert. Dieser Beitrag enthält einige Auszüge. |
Die Diagnose einer Perimplantitis und mögliche Ursachen
Periimplantitis-Stellen weisen neben dem röntgenologischen Knochenabbau klinische Anzeichen einer Entzündung, Blutung bei Sondierung und/oder Eiterung, erhöhte Sondierungstiefen und/oder Rezession des Schleimhautrands auf. Es ist zu beachten, dass die visuellen Anzeichen einer Entzündung variieren können und dass eine Rezession des Schleimhautrands bei der Auswertung der Sondierungstiefe berücksichtigt werden sollte. Es gibt einige wenige Hinweise, die Periimplantitis mit anderen Faktoren in Verbindung bringen, wie z. B. das postrestaurative Vorhandensein von submukösem Zement, ein Mangel an periimplantärer keratinisierter Schleimhaut und eine Positionierung von Implantaten, die Mundhygiene und Betreuung erschweren.
Physiologische Umgestaltung und Knochenverlust
Der Grad der physiologischen Umgestaltung nach der Implantatinsertion kann variieren und bestimmt das krestale Knochenniveau, das bei periimplantärer Gesundheit erwartet wird. Der Umfang des Umbaus wird auch durch eine Reihe von lokalen und systemischen Faktoren beeinflusst. Kliniker sollten sich darüber im Klaren sein, dass ein umfangreicher periimplantärer Knochenverlust auch die Entwicklung der Periimplantitis während der Umbauphase widerspiegeln kann.
Die Diagnostik
Im gesunden Zustand gibt es keine visuellen Unterschiede zwischen periimplantären und parodontalen Geweben. Allerdings sind die Sondierungstiefen bei Implantaten meist größer als bei Zähnen. Die Papillen an den interproximalen Stellen eines Implantats können kürzer sein als Papillen an interproximalen Zahnstellen. Die klinischen Methoden zum Nachweis von Entzündungen sollten die visuelle Inspektion, die Sondierung mit einer Parodontalsonde und die digitale Palpation umfassen. Es ist nicht möglich, Sondierungstiefen zu definieren, die mit periimplantärer Gesundheit assoziiert sind.
Es ist notwendig, periimplantäres Gewebe zu untersuchen, um das Vorhandensein von Blutungen bei der Sondierung zu beurteilen und die Veränderungen der Sondierungstiefe sowie die Migration der Schleimhautränder zu überwachen. Diese Bewertung kann den Kliniker auf die Notwendigkeit einer therapeutischen Intervention aufmerksam machen. Es gibt Hinweise, dass die Sondierung des periimplantären Gewebes mit einer leichten Sondierungskraft eine sichere und wichtige Komponente ist.
Zusätzliche Röntgendiagnostik
Der Kliniker sollte nach Fertigstellung der implantatgetragenen Prothese Röntgen- und Sondierungsmessungen durchführen. Nach einer Belastungsphase empfiehlt es sich, eine zusätzliche Röntgenaufnahme zu machen, um eine Referenz auf das Knochenniveau zu erhalten. Wenn der Patient zum ersten Mal eine implantatgetragene Prothese erhält, sollte der Arzt versuchen, klinische Aufzeichnungen und frühere Röntgenaufnahmen zu erhalten, um Veränderungen des Knochenniveaus beurteilen zu können.
Die Rolle der keratinisierten Mukosa
Die Belege für die Wirkung der keratinisierten Schleimhaut auf die langfristige Gesundheit des periimplantären Gewebes sind zweifelhaft. Es scheint jedoch, dass keratinisierte Schleimhäute Vorteile hinsichtlich des Patientenkomforts und der einfachen Plaque-Entfernung haben können.
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Weiterführender Hinweis
- Beachten Sie zu dieser Thematik auch die folgenden Beiträge: „Die erfolgreiche Behandlung einer Periimplantitis ‒ ein Patientenfall“ in PI 11/2017, Seite 16; „Internationaler Periimplantitis-Workshop ‒ neue Daten und eine neue Definition“ in PI 01/2018, Seite 14