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29.04.2019·Nikotinkonsum Von wegen gesünder: Implantatkomplikationen und -verluste entstehen auch durch E-Zigaretten

·Nikotinkonsum

Von wegen gesünder: Implantatkomplikationen und -verluste entstehen auch durch E-Zigaretten

| Auch der Dampf von E-Zigaretten kann Mitverursacher von Implantatkomplikationen und -verlusten sein. Generell fördert E-Dampf wohl das Wachstum von oralen Mikroorganismen. Eine Studie der Universität Quebec deutet darauf hin, dass Zigarettenrauch und E-Zigarettendampf die Interaktion von knochenbildenden Osteoblasten mit dem Implantatmaterial Titan negativ beeinflussen. |

 

Osteoblastenwachstum durch E-Zigarettendampf deutlich reduziert

Nach der Exposition mit nikotinhaltigem E-Zigarettendampf und Zigarettenrauch zeigte sich im Rahmen der Studie das Osteoblastenwachstum deutlich reduziert. Zudem wurde eine geringere Haftung der Osteoblasten am Implantatmaterial und Mineralisierung des Gewebes dokumentiert. Auch die alkalische Phosphatase zeigte sich weniger aktiv. Die Forscher beobachteten auch in Verbindung mit nikotinhaltigem Dampf einen erhöhten Caspase-3-Proteinspiegel, der im Zusammenhang mit der Apoptose von Zellen steht und einen weiteren negativen Effekt darstellt.

 

Tatsächlich war die negative Wirkung von herkömmlichem Zigarettenrauch im Vergleich zu den nikotinhaltigen und -freien Dämpfen der E-Zigarette größer, wobei insbesondere letztere die Osteoblasteninteraktion mit dem Implantatmaterial deutlich herunterregulierten ‒ so die Forscher. (1)

 

Weitere Studie: E-Dampf regt Candida albicans an

Über ein vermehrtes Wachstum von Mikroorganismen, die in der Mundhöhle dem Dampf von E-Zigaretten ausgesetzt waren, informiert eine weitere aktuelle Studie. Beobachtungen zeigen, dass insbesondere durch nikotinreiche Dämpfe die Vermehrung von Candida albicans angeregt wird. Nach der Dampf-Exposition produzierte C. albicans hohe Chitinwerte und die Bindungslänge der Hefepilzkulturen war erhöht. Darüber hinaus wurden Genveränderungen registriert, die den Mikroorganismen bei Kontakt mit gingivalen Epithelzellen ermöglichen, daran besser zu haften.

 

Hafteten die dampf-exponierten C. albicans erst einmal an den gingivalen Epithelzellen an, führte das zur Veränderung der Epithelzellen, reduziertem Zellwachstum und einer erhöhten Laktatdehydrogenase-Aktivität. Vermutet wird eine Interaktion zwischen E-Zigaretten-Dampf und Hefekulturen, was die Pathogenese fördern und das Risiko einer oralen Candidiasis erhöhen kann. (2)

 

Quellen

  • (1) Rouabhia M et al. Cigarette Smoke and E-Cigarette Vapor Dysregulate Osteoblast Interaction With Titanium Dental Implant Surface. J Oral Implantol 2019; 45 (1): 2‒11.
  • (2) Alanazi H et al. E-Cigarettes Increase Candida albicans Growth and Modulate its Interaction with Gingival Epithelial Cells. Int J Environ Res Public Health 2019; doi: 10.3390/ijerph16020294, online am 21.01.2019.

 

Literatur