06.06.2011 |Zahnmedizin Internationale Dental-Schau (IDS) in Köln: Neues aus der Implantologie
06.06.2011 |Zahnmedizin
Internationale Dental-Schau (IDS) in Köln: Neues aus der Implantologie
Die Implantologie ist nach wie vor ein innovativer Produktbereich. Auf der Internationalen Dental-Schau (IDS) Ende März in Köln wurden zahlreiche Neuerungen gezeigt, von denen wir hier einige in aller Kürze vorstellen.
Weiterentwicklung des Nobel Replace CC
Nobel Replace ist nach Angabe des Herstellers Nobel Biocare sowohl für Einsteiger als auch für erfahrene Anwender geeignet. Es ist nun in zwei neuen Ausführungen erhältlich: Die erste weist die moderne konische Innenverbindung der dritten Generation (NobelReplace CC) auf, während die zweite über das Platform Shifting verfügt, das auf der bekannten Drei-Kanal-Innenverbindung basiert (NobelReplace PS).
Stabile Alternative zu langen Schraub-Implantaten
Die Quad Short Implantate bieten laut Jeneric/Pentron eine stabile Alternative zu langen Schraub-Implantaten. Die „DenTack´s“ sind Implantate mit eingebautem „Regenschirmmechanismus“, die nach dem Inserieren im Knochen gedehnt werden können. Ein kostenspieliger Knochenaufbau bei Patienten mit unzureichendem Knochenvolumen sei nicht notwendig. Außerdem sollen die Implantate eine sofortige Belastung erlauben.
Provisorische Expansions-Implantate
Mit den provisorischen Expansions-Implantaten von BTI Deutschland in den Durchmessern 2,5 und 3,0 mm und in den Längen 8,5 und 11,5 mm steht dem Implantologen eine Ergänzung für Kieferkammspaltung oder -spreizung zur Verfügung. Die Interims-Implantate kommen bei einem zweizeitigen Protokoll zum Einsatz: Im ersten Schritt wird zum Beispiel die Kieferkammspaltung mittels Ultraschallchirurgie durchgeführt und die Expansions-Implantate werden inseriert. Die provisorischen Implantate unterstützen die Spaltung bzw. Spreizung und können auch als Platzhalter für die definitiven Implantate fungieren. Im zweiten Schritt werden die Expansions-Implantate entfernt und es wird die Insertion der definitiven Implantate – ggf. bei gleichzeitiger weiterer Expansion – vorgenommen.
Neues Implantatsystem, das zur Sofortimplantation geeignet ist
GC hat zur IDS das Aadva-System, das bislang implantatprothetische Lösungen umfasste, um ein eigenes Implantat-System erweitert. Das neue Aadva-Implantat ist ein enossales Schraubenimplantat aus einer spezifischen Titan-Legierung mit unterschiedlichen Längen (von 8 bis 14 mm) und Durchmessern (3,3 sowie 4 und 5 mm). Grundsätzlich ist es nach Angaben des Herstellers zur Sofortimplantation geeignet.
Auf Knochenniveau gesetztes Implantat mit horizontalen Mikrorillen
Die Anforderungen an ein Implantat auf Knochenniveau unterscheiden sich von einem supracrestal gesetzten Implantat. Daher verfügt das auf Knochenniveau gesetzte blueSKY Implantat von bredent über einen kurzen veredelten Bereich mit horizontalen Mikrorillen und einen niedrigen, nur gestrahlten Bereich für die Ausbildung einer Weichgewebsmanschette zum langfristigen Schutz des Implantats.
Eingliederung direkt nach dem Einsetzen der Implantate
Für die Reduzierung der Behandlungszeit am Stuhl hält DENTSPLY Friadent eine Neuheit bereit: ExpertEase und die neuen Immediate Smile Modelle erlauben die sofortige Anfertigung eines Meistermodells – und das bereits vor der schablonengeführten Implantation, sodass dieses ohne Zeitverzug nach der Implantation eingegliedert werden kann.
Bessere Benetzbarkeit durch erhöhte Oberflächenenergie
INICELL ist die Weiterentwicklung der sandgestrahlten und thermisch säuregeätzten Implantatoberflächen von Thommen. Die superhydrophile Oberfläche wird direkt vor der Implantation durch den Kontakt mit dem Konditionierungsmittel aus der Patrone generiert. Die erhöhte Oberflächenenergie bewirkt eine bessere Benetzbarkeit des Implantats und begünstigt einen spontanen Kontakt mit Blut.
Röntgen: Metallartefakte werden herausgerechnet
Metallartefakte sind eine Herausforderung in der 3D-Röntgentechnologie. Vor allem bei Patienten mit zahlreichen Versorgungen aus Metall können die Störungen im Röntgenbild bei der Diagnose Probleme bereiten. Mit MARS (Metal Artefact Reduction Software) bringt Sirona eine Software auf den Markt, die Metallartefakte aus 3D-Bildern mit Hilfe neuer Algorithmen zuverlässig herausrechnet.
Neuerungen im Bereich der Implantatprothetik
Weitere interessante Neuerungen wurden auch im Bereich der Implantatprothetik vorgestellt. So ist es nun möglich, optische Abformungen der CEREC Bluecam mit DVT-Aufnahmen der Galileos- und Orthophos-Röntgengeräte zu verknüpfen und so die Implantatpositionierung noch besser auf die prothetische Planung abzustimmen. Nach der optischen Abformung mit CEREC Bluecam und der prothetischen Planung mit der CEREC-Software erfolgt hierbei die Integration der optischen Abformung in das zuvor angefertigte DVT. Hierauf aufbauend erfolgt nun die Implantatplanung sowie die anschließende Bestellung einer Bohrschablone.
Scanner fertigt simultan zum Röntgen ein 3D-Bild des Gesichts
Einen weiteren Schritt auf dem Weg zum digitalen Patienten hat Sirona mit dem „integrierten Gesichtsscanner“ unternommen. Hierbei handelt es sich um einen in Galileos integrierten optischen Scanner, der simultan zur Röntgenaufnahme ein 3D-Bild des Gesichts anfertigt. Diese Erweiterung kann im mund-, kiefer-, gesichtschirurgischen sowie im kieferorthopädischen Bereich nützlich sein.