02.03.2015·Zahnmedizin Therapie der Periimplantitis: Der ITI-Konsens
·Zahnmedizin
Therapie der Periimplantitis: Der ITI-Konsens
von Wolfgang Schmid, Schriftleiter „Zahnmedizin Report“, Berlin
| Prof. Dr. Giovanni Salvi, stellv. Direktor der Klinik für Parodontologie an der Universität Bern, empfiehlt auf der Grundlage der Behandlungs-Richtlinien und der klinischen Empfehlungen der 5. ITI-Konsensuskonferenz fünf Schritte für die Behandlung und Überwachung von periimplantären Erkrankungen. Diese Schritte werden in einer kurzen Übersicht vorgestellt. |
1. Vorbehandlungsphase einschließlich gründlicher Bewertung und Diagnose
Diese Phase umfasst die Reduzierung der Risikofaktoren für eine Periimplantitis wie schlechte Mundhygiene, Restaurationen (die ausreichende eigene Plaquekontrolle verhindern), Tabakkonsum und das Vorliegen von entzündlichen und systemischen Erkrankungen. Falls erforderlich, sollte das Entfernen und Anpassen oder Ersetzen der Prothetik berücksichtigt werden.
2. Nicht-chirurgisches Debridement mit oder ohne antimikrobieller Therapie
Dies soll den submukösen Biofilm und Zementüberschüsse entfernen.
3. Neubewertung der periimplantären Weichgewebeverhältnisse nach ein bis zwei Monaten
4. Chirurgische Therapie
Sie umfasst die offene Kürettage, Dekontamination der Implantatoberfläche und optional regenerative oder resektive Ansätze. Regenerative Ansätze umfassen die Verwendung von autogenem Transplantat oder Knochenersatzmaterial unter Umständen mit einer resorbierbaren Barrieremembran. Resektive Ansätze umfassen Knochen-Rekonturierung mit apikaler Positionierung des Lappens. Das postoperative antiinfektive Protokoll sollte auch tägliches Spülen mit Chlorhexidin während der Heilungsphase umfassen, bis die mechanische Mundhygiene wieder aufgenommen werden kann. Es wird peri- oder postoperativ der Einsatz von systemischen Antibiotika empfohlen.
5. Langzeitpflege
Eine klinische Überwachung sollte regelmäßig durchgeführt und durch geeignete radiologische Auswertung ergänzt werden. Eine unterstützende Erhaltungstherapie einschließlich Stärkung der effektiven Mundhygiene und der professionellen Biofilmentfernung sollte in einer Frequenz zur Verfügung gestellt werden, die von der Mundgesundheit und vom Risikoprofil des Patienten abhängt – in der Regel alle drei bis sechs Monate.
Quellen
- Salvi G. Konzept B: Therapiemöglichkeiten der Periimplantitis. 28. DGI-Kongress, Düsseldorf, 27.-29. November 2014
- Heitz-Mayfield L et al. Consensus Statements and Clinical Recommendations for Prevention and Management of Biologic and Technical Implant Complications. The International Journal of Oral & Maxillofacial Implants 2014; 29, Suppl: 346-350