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06.05.2015·Implantatdiagnostik Messung der Schleimhautdicke: Analog berechnen?

·Implantatdiagnostik

Messung der Schleimhautdicke: Analog berechnen?

| Nach der allgemein- und zahnmedizinischen Voruntersuchung erfolgt eine spezielle Implantatdiagnostik, um eine optimale Planung zu ermöglichen. Dabei dient die Messung der Schleimhautdicke zur indirekten Darstellung des Knochenprofils im Sägeschnittmodell. Ist diese Maßnahme berechenbar? |

Die einfache Diagnostik

Die Vermessung der oralen und vestibulären Schleimhautdicke (Bone mapping) kann unter Oberflächenanästhesie mit einer Sonde und einem aufgesteckten Silikonstopper (Endo-Box) erfolgen. Die Werte der Vermessung werden auf ein zuvor angefertigtes Sägeschnittmodell übertragen. Dadurch erhält man eine Übersicht über die Dimension des transversalen Alveolarkamms, den knöchernen Profilverlauf, und kann bestehende Kammdefekte ermitteln. Auch bei der Planung von mukogingivalchirurgischen Eingriffen – zum Beispiel Roll- oder Spaltlappen – sowie bei der Planung der Freilegungsoperation (Höhe des Gingivaformers oder Kronenaufbaus) ist eine Bestimmung der Schleimhautdicke sinnvoll.

Die höherwertige Diagnostik

Nach Abformung des zu behandelnden Kiefers und der Modellherstellung fertigt der Zahntechniker nach transversalem Sägen des Modells – am Ort der geplanten Implantation – eine tiefgezogene Schiene (1 mm Stärke), die mit Perforationen am anvisierten Implantationsort gestaltet ist. Nach Markierung von Messpunkten im Bereich der fixierten Gingiva des Patienten und der entsprechenden Messpunkte auf dem Modell wird nach einer Oberflächenanästhesie eine Sondierung mit einer Sonde oder Injektionsnadel – versehen mit einem Silikonstopper – vorgenommen. Die erhobenen Schleimhautdickenwerte werden anschließend auf den Modellquerschnitt übertragen. Über die Anfertigung einer Mapping-Schiene wird der Behandler in die Lage versetzt, die Weichgewebeanteile im Mund des Patienten sauber zu lokalisieren. So liegt der Knochen des Patienten wieder dreidimensional auf dem Modell frei und kann für die weitere diagnostische Planung genau beurteilt werden.

Teilleistung, selbstständige Leistung oder Analogie?

Die Antwort liefert die GOZ-Nr. 9000: „Implantatbezogene Analyse und Vermessung des Alveolarfortsatzes, des Kieferkörpers und der angrenzenden knöchernen Strukturen sowie der Schleimhaut …“ Die Vermessung der Schleimhaut ist bereits Bestandteil der Gebührenziffer, somit kann das Bone mapping – gleich mit welcher Methode – nicht als selbstständige Leistung berechnet werden. Eine analoge Berechnung scheidet also aus. Weder die BZÄK noch andere Kommentare beschreiben daher für dieses Verfahren eine Berechnung nach § 6 Abs. 1 GOZ. Die Material- und Laborkosten sind berechenbar, ein Mehraufwand kann über den Steigerungsfaktor abgebildet werden.