Zahnmedizin

Karies, Parodontitis und Zahnverlust: Weltweit Schäden in Milliardenhöhe

Karies, Parodontitis und Zahnverlust verursachen weltweit jedes Jahr Kosten in Milliardenhöhe. Das zeigt eine aktuelle Studie des Universitätsklinikums Heidelberg und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg. Die Behandlungskosten für Mund-, Zahn- und Kiefererkrankungen liegen in der EU an dritter Stelle hinter Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes.

Die geschätzten weltweiten wirtschaftlichen Gesamtauswirkungen von Mundkrankheiten im Jahr 2019 beliefen sich auf 710 Mrd. US-Dollar, wovon 387 Mrd. US-Dollar (327 bis 404 Mrd. US-Dollar) auf direkte Kosten und 323 Mrd. US-Dollar (186 bis 460 Mrd. US-Dollar) auf Produktivitätsverluste für die fünf wichtigsten Mundkrankheiten entfielen.

In Erweiterung bereits etablierter Methoden wurden die zahnmedizinischen Ausgaben (Kosten für Behandlungen) und Produktivitätsverluste für fünf Mundkrankheiten (Karies bei Milch- und bleibenden Zähnen, Parodontitis, Zahnlosigkeit, andere Mundkrankheiten) für das Jahr 2019 geschätzt. Der Umfang der Schätzungen übertrifft den früherer Arbeiten, da die primären Informationen über direkte Kosten für eine größere Anzahl von Ländern ermittelt wurden.

Die Ergebnisse zeigen, dass orale Erkrankungen weiterhin eine enorme wirtschaftliche Belastung für den Einzelnen und für die Gesellschaft darstellen. Länder mit niedrigem Einkommen gaben im Durchschnitt 0,52 US-Dollar (0,22 bis 0,96 US-Dollar) pro Kopf für die zahnärztliche Versorgung aus, während Länder mit hohem Einkommen durchschnittlich 260 US-Dollar (257 bis 268 US-Dollar) pro Kopf ausgaben – ein Unterschied um das 500-fache.

Jevdjevic M, Listl S. Global, Regional, and Country-Level Economic Impacts of Oral Conditions in 2019. Journal of Dental Research. 2024;0(0). doi:10.1177/00220345241281698