Parodontitis : Raten Sie Ihren alten Patienten zu mediterraner Küche!
Eine mediterrane Ernährung mit pflanzlichen Ölen anstelle von tierischen Fetten oder Palmöl könnte die systemischen Auswirkungen von Parodontitis im Alter mindern und die orale Gesundheit fördern. Somit stellt sie eine einfache Strategie dar, um den gesundheitlichen Herausforderungen des demografischen Wandels zu begegnen. [1]
Das Fortschreiten der Parodontitis wird durch eine überschießende Immunantwort begünstigt. Im Alter zeigen sich Veränderungen im Immunsystem, einschließlich verminderter Reaktivität und erhöhter Entzündungsneigung. Damit einhergehend steigt die Prävalenz von Parodontitis mit zunehmendem Alter. Studien deuten darauf hin, dass die Ernährungsweise eine Rolle bei der Modulation von Entzündungen spielt. Zudem bestehen Wechselwirkungen zwischen Parodontitis und anderen Organsystemen, bei denen das Darmmikrobiom als Immunregulator eine zentrale Rolle einnimmt.
Palmitinsäure ist die häufigste gesättigte Fettsäure in der westlichen Ernährung. Zusammen mit Übergewicht und Adipositas stellt sie einen potenziellen Risikofaktor für das Fortschreiten einer parodontalen Läsion dar.
Palmitinsäure kommt in pflanzlichen und tierischen Fetten häufig vor, wobei Palmöl eine ihrer Hauptquellen ist. Sie ist ein wichtiger Bestandteil von Körperfetten und Muttermilch und dient als Vorläufer für andere Fettsäuren. Ölsäure, auch Oleinsäure genannt, ist eine einfach ungesättigte Omega-9-Fettsäure. Sie ist die in der Natur am häufigsten vorkommende Fettsäure und findet sich in vielen pflanzlichen Ölen, beispielsweise in Oliven-, Raps- und Sonnenblumenöl.
Risikofaktor Übergewicht
Bei Normalgewicht prägt sich Palmitinsäure allerdings nicht als unmittelbares Risiko aus. Somit ist Normalgewicht, insbesondere im Zusammenhang mit der westlichen Ernährung, nicht nur für die Allgemeingesundheit, sondern auch für die parodontale Gesundheit von Vorteil. Da die Parodontitisprävalenz im hohen Alter nach wie vor sehr hoch ist und die Lebenserwartung weiterhin ansteigt, wird die Prävention immer wichtiger. [2]
[!] Normalgewicht zu halten bzw. zu erlangen wäre beispielsweise eine Form der Prävention parodontaler Erkrankungen, über welche die Patienten von Zahnärzten aufgeklärt werden sollten.
[1] Döding A et al. Praventive Ernährung im Alter reduziert lokale Parodontitis und verbessert systemische Mikrobiomresilienz bei Infektion. 57. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Grundlagenforschung der DGZMK. Mainz, 09.-10.01.2025
[2] Iffarth V K. Serologische Untersuchung der Auswirkung von Fettsäuren auf den systemischen Knochenstoffwechsel und Inflammation nach parodontaler Infektion. Dissertation, Jena 2020.