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05.06.2015·Zahnmedizin SOS: Schneller Halt für die lockere Totalprothese – welche Voraussetzungen müssen vorliegen?

·Zahnmedizin

SOS: Schneller Halt für die lockere Totalprothese – welche Voraussetzungen müssen vorliegen?

von Wolfgang Schmid, Schriftleiter „ZahnmedizinReport“, Berlin

| Das retentive Stegsystem des Düsseldorfer Implantologen Christoph T. Sliwowski („SOS – Sliwowski Overdenture System“) ermöglicht eine stabile Verankerung der Totalprothese mit einem präfabrizierten Steg auf zwei Implantaten. Auf dem DGI-Kongress in Düsseldorf stellte der niedergelassene Implantologe das System und die Behandlungsergebnisse vor. |

 

3D-Planung der Kiefersituation mittels DVT

Mit einem Volumentomografen (DVT) erstellt Sliwowski, Spezialist für Implantologie und Leiter der Zahnimplantat-Klinik Düsseldorf am St. Vinzenz-Krankenhaus, eine 3D-Planung der Kiefersituation. Auf Basis dieser Informationen fertigt die Fa. Materialise in Belgien eine Schablone, die nach fünf bis sieben Tagen per Kurier geliefert wird. Die Implantation wird transgingival mithilfe der schleimhautgetragenen Schablone durchgeführt. Sofort danach erfolgt mit der vorhandenen Prothese die Abformung der aktuellen Kiefersituation und die Fertigstellung des Zahnersatzes im Labor.

 

Die Vorgehensweise bei der SOS-Methode

In nur einer Sitzung erfolgt sowohl der etwa 30-minütige Eingriff in Lokalanästhesie als auch der Abschluss der Behandlung: Auf zwei Implantaten, die den Zahnersatz tragen, befestigt Sliwowski eine von ihm entwickelte Stegkonstruktion. Diese Vorgehensweise ermöglicht eine sofortige Eingliederung der Prothese, ohne dass die retentiven Elemente individuell angefertigt werden müssen. Diese passen präzise zueinander und werden zusätzlich verriegelt. Der Steg wird auf den Implantaten verschraubt, das Steggehäuse wird in die Prothese eingearbeitet. Zwei Stunden später setzt Sliwowski den endgültigen Zahnersatz ein und schließt die Behandlung ab. Eine Sofortbelastung ist möglich, weil die Implantate durch den Steg primärverblockt sind und der Riegelmechanismus unerwünschte Abzugskräfte eliminiert. Dank der Riegeltechnik bleibt der Zahnersatz zwar sicher an seinem Platz, der Patient kann ihn aber jederzeit zur Reinigung entfernen.

 

Versorgung bei mehr als 200 Patienten durchgeführt

„Voraussetzungen für die Anwendung der neuen SOS-Methode bilden ein gut erhaltener Kieferknochen und eine intakte Prothese“, erklärt Sliwowski. Seit 2006 wurden nach seinen Angaben mehr als 200 Patienten mit dem SOS-System versorgt. Die Versorgung des Unterkiefers mit einem fest sitzenden Zahnersatz kostet den Patienten etwa 3.000 Euro.

 

Weiterführende Hinweise

  • Quelle: Sliwowski CT. Ein innovatives Konzept der Implantatsofortversorgung von zahnlosen Unterkiefern. DGI-Kongress, Düsseldorf, November 2014.
  • Abbildungen zu dieser Behandlung sind auf der Website (pi.iww.de) in der Rubrik „Zahnmedizin“ unter dem Titel „SOS: Schneller Halt für die lockere Totalprothese“ abrufbar.