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07.03.2014·CEREC Die Abrechnung einer gefrästen Implantatkrone mit Abutment im Eigenlabor

·CEREC

Die Abrechnung einer gefrästen Implantatkrone mit Abutment im Eigenlabor

| Die computergestützte Konstruktion („computer aided design” = CAD) und die computergestützte Fertigung („computer aided manufacturing” = CAM) finden in der modernen Zahnheilkunde zunehmend Verwendung. In diesem Beitrag erläutern wir die Abrechnung einer gefrästen Implantatkrone mit Abutment im Eigenlabor. |

Was ist CEREC?

Bei CEREC handelt es sich um ein computergestütztes Verfahren, das zur Planung, Konstruktion und Fertigung von Einzelzahnrestaurationen, Einlagefüllungen, Brücken und implantatprothetischen Meso-(Zwischen-) und Suprakonstruktionen dient. Die „inLab“-Software unterstützt dabei Schleifprozesse bei allen Arbeitsschritten: vom Scannen und Empfangen digitaler Abformungen über das Konstruieren bis zum Fräsen und Schleifen von Restaurationen und Modellen. Individuelle Abutments (Mesostrukturen), Stege und Geschiebe sind ebenso zu konstruieren wie ausfräsbare PIN-Modelle.

Individuelle Hybridabutments

Die CAD/CAM-Herstellung von Zirkonoxid-Abutments mit der „inLab“-Software bietet die Möglichkeit, vollkeramischen Zahnersatz auch auf Implantaten individuell zu fertigen. Mit der CEREC-Mundkamera wird die Mundsituation digital erfasst und an das Praxislabor weitergeleitet. Die Abutment-Konstruktion kann auf direktem Weg oder per Top-Down-Methode (Reduzierung einer vollanatomischen Versorgung auf ein Abutment) erfolgen. Damit die Zirkonabutments mehr Festigkeit erzielen, bietet Sirona ein TiBase-Set an. Dieses besteht aus Abutmentschraube, Titanbasis und Scanbody (Scankörper) und ist mit den meisten herkömmlichen Implantatsystemen kompatibel. Das Abutment wird aus einem „inCoris ZI Meso“-Zirkoniumdioxidblock gefräst und dann im Hochtemperaturofen gesintert, bevor es nach der erforderlichen Oberflächenbehandlung mit der Titanbasis verklebt wird.

Der Therapieverlauf

Nach der Einheilungsphase eines Implantats wird – insbesondere im ästhetischen Bereich – das Weichgewebe ausgeformt. Im Zuge der intraoralen Abformung mit der CEREC-Bluecam wird die bereits bestellte Titanbasis in das geöffnete Implantat eingeschraubt und der passende Scanbody aufgesteckt. Nach Puderung der relevanten Bereiche erfolgt die digitale Abformung. Die Bilddaten werden am Monitor geprüft und an das Praxislabor zur Fertigung der Elemente weitergeleitet. Alternativ kann auch die CEREC-Omnicam-Kamera zum Einsatz kommen, bei der keine Puderung der relevanten Bereiche mehr benötigt wird.

Die Arbeitsschritte im Praxislabor

Im Praxislabor erfolgen Konstruktion und Fertigung des individuellen Abutments sowie der Implantatkrone. Dafür werden im Softwareprogramm verschiedene Parameter (Implantathersteller, Typ, Durchmesser etc.) eingegeben, bevor im Programm „Gingivamaske“ auf dem virtuellen Modell das Austrittsprofil des Implantats markiert wird. Danach erfolgt die virtuelle Gestaltung der Krone, wobei – wie auf einem Gipsmodell – die Einschubrichtung definiert wird. Anhand dieser Daten unterbreitet die Software einen Vorschlag für die Kronengestaltung, wobei Änderungen vorgenommen werden können. Dann wird das individuelle Abutment – ausgehend von den Daten der Implantatkrone – unter Berücksichtigung materialspezifischer Vorgaben virtuell gestaltet.

 

Nach Abschluss der Planungsphase erfolgt die Fertigung der beiden CAD- Elemente. Die Implantatkrone wird zum Beispiel aus einem VITABLOCS Mark II der Fa. VITA ausgeschliffen und anschließend farblich mit Malfarben verändert. Das Abutment wird aus einem „inCoris ZL meso“-Block mit der Schleifmaschine ausgefräst, der Schleifzapfen vorsichtig abgetrennt und gesintert. Nach der notwendigen Oberflächenbehandlung wird das individuelle Abutment später mit der Titanbasis im Implantat befestigt.

Zahntechnische Honorarleistungen

Für die Herstellung eines individuellen Abutments mit Krone – beides hier aus Zirkoniumdioxid mit dem CEREC-System – werden nachfolgend die Leistungsziffern vorgestellt. Bitte passen Sie diese unbedingt – nach Rücksprache mit dem Zahntechniker – dem Patientenfall an. Die Kalkulation der Preise erfolgt durch den Praxisinhaber. Dafür sind eine Zeitübersicht der einzelnen Phasen, der Geräteeinsatz, die Verbrauchsmaterialien, die Lohnstruktur des Zahntechnikers sowie weitere Parameter eine gute Hilfe.

 

  • Erste Variante: Detaillierte Auflistung
BEB-Nr.
Leistungsinhalt
Anzahl
Ihr Preis in Euro

0724

Zahnfarbenbestimmung individuell

xxxx

Modellstumpf Präparations- / Implantatmodell, CAD

xxxx

Modellstumpf Okklusionsmodell, CAD

xxxx

Einstellen in virtuellen Artikulator

xxxx

Emergenzprofil festlegen

xxxx

Einschubrichtung festlegen

xxxx

Konstruktion Abutment, CAD

xxxx

Fräsen Abutment, Zirkoniumdioxid, CAM

xxxx

Konstruktion Krone / Brückenglied, CAD

xxxx

Fräsen Krone, Zirkoniumdioxid, CAM

2689

Farbgebung durch Maltechnik

5401

Ätzen Keramik / gegossenes Glas

5306

Konditionieren Keramik / gegossenes Glas

5307

Konditionieren Metallfläche

xxxx

Klebefügung Titanbasis / Abutment

2972

Präzisionsaufwand bei Verschraubung

0732

Desinfektion

Material

TiBase-Set

inCoris ZI Zirkoniumdioxid-Block

VITABLOCS Mark II Zirkoniumdioxid-Block

 

 

 

  • Zweite Variante: Komprimierte Auflistung
BEB-Nr.
Leistungsinhalt
Anzahl
Ihr Preis in Euro

0724

Zahnfarbenbestimmung individuell

xxxx

Modellstumpf Präparations- / Implantat-, Okklusionsmodell inklusive Emergenzprofil und Einschubrichtung festlegen

xxxx

Einstellen in virtuellen Artikulator

xxxx

Konstruktion Abutment, CAD

xxxx

Fräsen Abutment, Zirkoniumdioxid, CAM inklusive Oberflächenbehandlung

xxxx

Klebefügung Titanbasis / Abutment

xxxx

Konstruktion Krone / Brückenglied, CAD

xxxx

Fräsen Krone, Zirkoniumdioxid, CAM inklusive Oberflächenbehandlung

2689

Farbgebung durch Maltechnik

2972

Präzisionsaufwand bei Verschraubung

Material

TiBase-Set

inCoris ZI Zirkoniumdioxid-Block

VITABLOCS Mark II Zirkoniumdioxid-Block

 

 

  • Dritte Variante: Kurzfassung
BEB-Nr.
Leistungsinhalt
Anzahl
Ihr Preis in Euro

xxxx

Konstruktion Abutment, CAD

xxxx

Konstruktion Krone, CAD

xxxx

Fräsen Krone und Abutment, CAD

Material

TiBase-Set

inCoris ZI Zirkoniumdioxid-Block

VITABLOCS Mark II Zirkoniumdioxid-Block

 

Gestaltung der zahntechnischen Behandlungsunterlagen

Die Bundeseinheitliche Benennungsliste (BEB) von 1997 weist trotz einer Nachbesserung im Jahr 2004 für den Bereich der CAD/CAM-Fertigung kaum Ziffern auf. Daher müssen eigene Leistungsziffern generiert und die Arbeitsschritte betriebswirtschaftlich ermittelt werden.

 

Ist es für Patienten sinnvoll, ausführliche zahntechnische Kostenvoranschläge und Laborrechnungen zu erhalten? Das ist differenziert zu sehen. Der Patient möchte im Rahmen der Aufklärung lediglich den Gesamtbetrag der Behandlung erfahren. Viele Patienten verwirrt eine umfangreiche Aufschlüsselung der Einzelposten. Besteht jedoch eine private Kranken(zusatz)-versicherung, ist eine detaillierte Form in der Regel erforderlich, insbesondere im Hinblick auf Sachkostenlisten und die Umrechnung der Laborleistung entsprechend dem gewählten Versicherungstarif des Patienten.

 

Der Praxisinhaber entscheidet, welche Form der Aufbereitung ihm für sein Patientenklientel sinnvoll erscheint. Je weniger Einzelposten angeführt werden, umso höher ist der Einzelpreis der Komplexziffer. Zudem ist die Abrechnung intransparent. Erst nach Festlegung der für Ihre Praxis erforderlichen Einzelposten sollte im BEB-Katalog der Praxissoftware geprüft werden, wo noch ausreichend Platz zur Neuaufnahme der Ziffern besteht. Nummer, Bezeichnung und Preis müssen anschließend eingepflegt werden.

Flankierende Leistungen

Produkt- und fertigungsbezogen können weitere Leistungen erforderlich werden, die individuell zu ergänzen sind. Die Oberflächenbehandlung der beiden Werkstücke ist in der BEB abgebildet:

 

  • 5401 Ätzen Keramik/gegossenes Glas: Die Ätzung von Keramik / gegossenem Glas dient der besseren Verbindung von Komposit-Kleber des Zahnarztes und dem natürlichen Zahn bzw. Implantataufbau bei der Klebetechnik. Hierfür kommt überwiegend Flusssäure zur Anwendung.
  • 5306 Konditionieren Keramik / gegossenes Glas: Die Konditionierung der vorgenannten Materialien dient dem besseren Verbund von Komposit-Kleber des Zahnarztes und dem natürlichen Zahn bzw. Implantataufbau bei der Klebetechnik. Anwendung findet diese vorwiegend bei keramischen Einlagefüllungen und Vollkeramikkronen. Dafür wird das Gerüst vorbereitet und der Konditionierer aufgetragen.
  • 5307 Konditionieren Metallfläche: Die Konditionierung der Metallfläche wird bei Kunststoff- und Komposit-Verblendungen angewandt. Bekannte Systeme sind das Rocatec-Verfahren oder andere Formen der Silanisierung.

 

In der Regel werden zahntechnische Behandlungsunterlagen nicht vom Techniker, sondern von der Verwaltungsmitarbeiterin in der Praxis erstellt. Dafür sind die Eintragungen auf dem internen Auftragsformular (handschriftlich oder digital) von größter Wichtigkeit, da nur der Zahntechniker die Herstellung begleitet und somit Angaben über die jeweiligen Tätigkeiten und Materialien kommunizieren kann.